Boberg. Bergedorf. Mit der Installation eines Frühwarnsystems optimiert die Stadtreinigung ihre Wetter-Informationen für den Winterdienst.

Die Mitarbeiter des Winterdienstes der Stadtreinigung Hamburg (SRH) bekommen an der Mittelinsel der B 5-Kreuzung am Reinbeker Redder eine wertvolle Hilfe: Dort wird derzeit unter der Fahrbahn ein Glatteisfrühwarnsystem eingebaut. Dieses soll künftig Planung und Einsatz des Winterdienstes effizienter machen. Am Donnerstag sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, die Anlage in Betrieb gehen können.

Sensoren messen Temperatur und Straßenzustand

Die in den Asphalt eingelassenen Sensoren der „Rosa Wetterstation 95N6“ messen die Temperatur der Fahrbahn und liefern Daten zur Oberflächenbeschaffenheit, etwa ob Eis, Schnee oder auch Streusalz liegt. Dazu werden wichtige meteorologische Daten erfasst wie Lufttemperatur und -feuchtigkeit, Gefrier- und Taupunkt, Windgeschwindigkeit und -richtung. Weiterhin kann der Niederschlag, etwa ob Nieselregen oder Schnee fällt, genau klassifiziert werden.

Alle fünf Minuten aktuelle Daten

All diese Daten und die von acht weiteren Warnsystemen im Hamburger Stadtgebiet laufen in der Winterdiensteinsatzzentrale der SRH am Bullerdeich ein und werden im Fünf-Minuten-Rhythmus aktualisiert. Zusammen mit dem Niederschlagsradar, das verlässliche Informationen für etwa zweieinhalb Stunden im Voraus liefert, und in Rücksprache mit den Wetterdiensten können so Streueinsätze auf die Minute und mit genauem Einsatzort vorbereitet werden. „Darüber hinaus helfen uns die Polizei, Busfahrer oder Bürger, die auf Glätte hinweisen“, sagt SRH-Sprecher Andree Möller.

Deutlich besser vorbereitet

Hightech für den Winterdienst, dessen Saison offiziell bis 31. März andauert. „Wie eine Whatsapp-Nachricht fürs Wetter. Wenn wir null Grad Fahrbahntemperatur haben und sich eine Schneefront nähert, können wir Einsätze prophylaktisch vorbereiten“, erklärt Andree Möller.

Messfehler am Billwerder Billdeich

Dabei ist die Einrichtung des Bergedorfer Glättewarners eher eine Korrektur des Standorts: Bisher stand die Anlage seit dem Jahr 2007 am Billwerder Billdeich, aber: „Dort wurden immer zwei Grad kälter angezeigt als tatsächlich waren“, verrät Möller, „diesen Fehler konnten wir nie erklären.“

Acht weitere Standorte in Hamburg

Die Installation des Warnsystems kostet 50.000 Euro. Weitere Standorte sind zweimal auf der Köhlbrandbrücke, Roßdamm, Schiffbeker Weg, Jahnring, Ausschläger Allee, Am Botterbarg und Alte Schmiede. Alle ausgewählten Orte seien aufgrund ihrer Charakteristik mit viel Wind (Köhlbrandbrücke), Schattenbildung (Stadtpark am Jahnring) oder einer vielbefahrenen Straße wie der B 5 ideal für aussagekräftige Wetterdaten.