Bergedorf. Bergedorf. Die räumliche Enge an den Glasbläserhöfen ist nur ein Problem. Der Schulträger fühlt sich auch vom Bezirk nicht unterstützt.

Der Wohnungsbau entlang des Schleusengrabens ist noch lange nicht vollendet, da zeigen sich schon die Schattenseiten der räumlichen Enge am Weidenbaumsweg: Die christliche August-Hermann-Francke-Schule, die auf ihrem Gelände an den Glasbläserhöfen ein drittes Gebäude bauen will, kämpft mit vielen Herausforderungen. Sie müsste mehr Parkplätze ausweisen, doch dafür fehlt es an Platz. Auch weil mit dem Bezirk um jeden Quadratmeter Schulhoffläche gerungen werden müsse, stehe eine Genehmigung für den Neubau weiter aus.

„Wir sind etwas frustriert von den Behörden“, sagt Florian Meyerhöfer, Vorstandsvorsitzender des Schulträgers. Wenig Unterstützung durch den Bezirk stünden immer neue Nachforderungen gegenüber: „Teilweise kommen Nachfragen, die sich widersprechen“, sagt er. Oder es heiße, Angaben reichen nicht.

2014 eröffnete der Schulträger zunächst die Kita

Schon länger plant die Schule, hier am Weidenbaumsweg zu erweitern. 2014 war der christliche Schulträger in Bergedorf mit einer Kita und Grundschule im sanierten Altbau gestartet, 2018 wurde ein Neubau eröffnet, in den zunächst die neue Stadtteilschule zog. Sie soll aber ein eigenes Gebäude erhalten, mit dessen Bau in diesem Winter begonnen werden soll.

Doch das Vorhaben ist zäh. So habe das Amt von der Schule mehr Schulhoffläche gefordert, „doch dann hieß es wieder, wir würden dafür zu viel Fläche versiegeln“, so Meyerhöfer. Oder: Ein Schallschutzgutachten zum Weidenbaumsweg sollte her. Laut Meyerhöfer hat der Schulträger das bei einem unabhängigen Akustiker beauftragt, das Ergebnis weitergegeben. Dann hieß es, dieses reiche nicht.

Bezirk: „Normales Prozedere“

Bezirksamtssprecherin Lena Stich hält Nachforderungen wie zum Schallschutz für ein „völlig normales Prozedere“. Auch seien die Verfahrenslaufzeiten im Bezirksamt Bergedorf keinesfalls auffällig, sagt sie. Im Gegenteil, sie seien sogar besser als im Vorjahr.

Sie sieht auch keine größeren Probleme mehr für das Bauvorhaben des Schulträgers: Beim Schulhof etwa werde der Versiegelungsgrad geringfügig überschritten, da werde noch nachgesteuert. Insgesamt werde „mit Hochdruck“ an dem Bauantrag gearbeitet, so Stich. Das Vorhaben Stadtteilschule werde am 30. Januar im Bauausschuss vorgestellt und stehe „insgesamt kurz vor der Genehmigung“.

Das Elterninteresse ist enorm

So oder so will die Schule bald mit den Vorarbeiten beginnen, die Zeit drängt: Der Schulneubau soll diesen Winter starten, Mitte 2020 fertig werden. Ein Grund für die Eile ist der Zulauf: Obwohl die Anmelderunde für die fünften Klassen in Hamburg noch gar nicht begonnen hat, ist die Privatschule für 2019 eigentlich schon voll. Meyerhöfer: „Wir erleben einen enormen Zulauf, müssen schon Interessenten ablehnen“. Kein Wunder: Die Stadtteilschule ist die einzig weiterführende Schule im rasch wachsenden Quartier.