Bergedorf. Bergedorf. Polizei warnt vor „Falschen Polizisten“ und „Falschen Handwerkern“. Aktivität der Telefonbetrüger hat stark zugelegt.
Neue Offensive von Trickbetrügern und -dieben: Die Hamburger Polizei registriert zurzeit vermehrt „falsche Polizisten“ beziehungsweise „falsche Handwerker“ im gesamten Stadtgebiet, die mit immer perfideren Maschen versuchen, speziell ältere Mitbürger um ihr Geld zu bringen.
Allein am Mittwoch habe es 23 neue Fälle in Hamburg gegeben, weiß Polizeisprecher Florian Abbenseth, „und das sind nur diejenigen, die angezeigt wurden.“ Darunter sind auch zwei Anrufe von „falschen Polizisten“ in Bergedorf: Dabei wurde einem 79- beziehungsweise einem 77-Jährigen mitgeteilt, dass vor ihren Haustüren (Unterm Heilbrunnen und Sander Straße) zwei Einbrecher festgenommen worden seien. Die Täter hätten ein Notizbuch mit „sensiblen Daten“ der Angerufenen dabei gehabt, diese sollten nun abgeglichen werden. Doch beide Opfer durchschauten den Trick – und legten sofort auf.
Auflegen: Nicht unhöflich, sondern wichtig
„Vorbildlich“, lobt Abbenseth. „Aufzulegen ist nicht unhöflich, sondern wichtig. Man sollte misstrauisch sein. Wenn die Polizei anruft, erscheint niemals die 110 im Display. Und man wird am Telefon nie zur Geldübergabe aufgefordert.“ Die Täter wollen durch gezielte Nachfragen Aufbewahrungsorte von Wertsachen herausfinden. Das gelang am Mittwoch bei einer Eidelstedterin (69): Nach einem betrügerischen Anruf übergab sie einen fünfstelligen Betrag einer unbekannten Frau.
Die Anzahl der sogenannten „Call-Center-Fälle“ steigt: Zählten die Ermittler 2016 in Hamburg noch 615 Taten (598 Versuche, 17 vollendet), waren es 2017 bereits 2108 Versuche und 23 Vollendungen. Die diesjährige Statistik reicht bis 12. Juni, befindet sich auf Vorjahresniveau (1041 Anrufe, elf vollendete Taten). Den Betrügern reiche die geringe Erfolgsquote, weiß Abbenseth: „Häufig werden die Opfer um fünf- bis sechsstellige Euro-Beträge gebracht.“