Bergedorf.

    Baugenehmigungen für jährlich 10.000 neue Wohnungen sollen in Hamburg erteilt werden, 800 davon in Bergedorf. Um Flächen dafür zu finden, wird das Wohnungsbauprogramm in den Bezirken jedes Jahr fortgeschrieben. Doch wo gebaut werden könnte – darüber gibt es sehr unterschiedliche Auffassungen. Und so konnten CDU und Linke jetzt im Stadtentwicklungsausschuss die „Flächenpotenziale für den Wohnungsbau“ ablehnen – weil ihnen eine Stimme der Grünen eine unerwartete Mehrheit gegen die SPD verschaffte.

    Zwar kann der Beschluss durch die Bezirksversammlung, in der es eigentlich eine rot-grüne Mehrheit gibt, schnell wieder bedeutungslos werden. Ein Ja der Grünen scheint dort aber auch nicht selbstverständlich: „Wir wollen schon das Wohnungsbauprogramm verabschieden“, stellt Grünen-Fraktionschefin Liesing Lühr fest. Doch die Grünen haben bei zwei Flächen Bauchschmerzen: beim Möörkenweg, da der ein Überschwemmungsgebiet sei, und bei der Fläche am Curslacker Deich/Tönerweg – ein Landschaftsfenster.

    Auch in den anderen Fraktionen gibt es Widerstand gegen einzelne Flächen. So sind Die Linken ebenfalls gegen den Möörkenweg, da es dort Kleingärten gibt. Die CDU will unter anderem den Fritz-Reuter-Sportplatz im Wohngebiet erhalten. Und beide Fraktionen sind gegen Oberbillwerder. In der Bezirksversammlung wird die Debatte nun fortgeführt.