Bergedorf-West. S-Bahnhof Nettelnburg  Politiker wollen Bürgerhaus an zentralem Ort

    Mehr als drei Jahre lang haben auf dem P+R-Platz am Friedrich-Frank-Bogen keine Autos mehr geparkt – stattdessen standen dort die Container des Flüchtlingsdorfs Bergedorf-West. Während sich der Rückbau der Fläche in den letzten Zügen befindet, sind sich Bergedorfs Politiker einig, dass das Areal komplett umgestaltet und anders genutzt werden soll. Ein entsprechender Antrag der Grünen wurde in der Bezirksversammlung am Donnerstag einstimmig beschlossen.

    „Wer sich dort umsieht, stellt fest, dass die Fläche eher öde aussieht. Aufgrund der zentralen Lage und der direkten Anbindung an Busse und die S-Bahn, lässt sich dort etwas Besseres anfangen, als wieder Stellplätze zu errichten“, sagt Antragstellerin Frauke Rüssau. Der Vorschlag: Zwar sollen noch Parkplätze für den Wochenmarkt und das Einkaufszentrum erhalten bleiben, auf der restlichen Fläche soll aber ein Raum entstehen, der eine „hohe Aufenthaltsqualität“ und „Möglichkeiten für Begegnung“ bietet. Konkret seien Grünanlagen, ein Spielplatz und ein Neubau für das Bürgerhaus Westibül denkbar.

    „Wir sollten versuchen, den zentralen Platz für die Entwicklung von Bergedorf-West zu nutzen“, sagt Rüssau, die davon ausgeht, dass der Stadtteil im Frühjahr 2019 in das Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) aufgenommen wird. Dadurch würden vom Senat Mittel für verschiedene Projekte zur Verfügung stehen.

    Einig sind sich die Fraktionen, dass die Fläche nicht mehr als P+R-Parkplatz genutzt werden soll. Was stattdessen dort entstehen soll, dafür hat die Linke die fortgeschrittenste Idee: „Meine Fraktion sieht dort das zukünftige Bürgerhaus Westibül, zusammen mit den Containern des P5“, sagt der Fraktionsvorsitzende Michael Mirbach.

    Der Betreiber des P+R-Platzes geht davon aus, dass ab Januar wieder Parkplätze zur Verfügung stehen: „Wir schauen jetzt mal, welche Vorschläge genau kommen“, sagt P+R­Geschäftsführer Jan Krampe. Sein Unternehmen ist nicht Eigentümer der Fläche, sondern die Wirtschaftsbehörde. Und mit der wird sich das Bezirksamt in Verbindung setzen müssen, um den Vorschlag der Politiker umzusetzen.

    Nicht zur Sprache kam die Tatsache, dass die Verkehrsanbindung von Oberbillwerder am P+R-Platz vorbeiführen könnte, nämlich dann, wenn ein Durchstich durch den Bahndamm zum Rahel-Varnhagen-Weg zu teuer oder nicht genehmigt wird. Dann könnte es gerade am Friedrich-Frank-Bogen eng werden.