Bergedorf. Unternehmer-Legende zur Block-House-Geschichte – und einen möglichen Anbau
. Zum Interview wählt Eugen Block einen Tisch mitten im großen Saal seines Restaurants am Sachsentor: „Ich möchte sehen, ob das Haus den Gästen heute so gut gefällt wie mir und meiner Frau bei unserem ersten Besuch Bergedorfs im Sommer 1974“, sagt der legendäre Hamburger Unternehmer – und hat gleich mehrere Verbesserungs-Ideen: „Das Weiß der Decke ist mir zu krass, die Sitzplätze in der Mitte müssen moderner werden – und überhaupt brauchen wir Ideen, wie dieses Restaurant im Erdgeschoss erweitert werden kann.“
Typisch Eugen Block: Er sei viel zu selten in Bergedorf, sagt der heute 78-jährige Blankeneser, der in den vergangenen fünf Jahrzehnten ein über Deutschland hinaus gewachsenes Unternehmen aufgebaut hat, mit 2500 Mitarbeitern, aktuell 51 Block-House-Restaurants, zwölf Jim-Block-Burgerhäusern, einer Fleisch- und einer Menü-Fabrik sowie dem Elysée-Hotel. „Ich bin ja längst aus dem operativen Geschäft raus, aber ich glaube, man braucht mich noch“, sagt Block und lässt die Blumen vor dem Bergedorfer Haus richten.
Damals, 1974, seien er und seine Frau Christa begeistert gewesen vom Charme des „Stadt Hamburg“ am Sachsentor, das der Bezirk nach fünf gescheiterten Pächtern mitten im Zentrum endlich an einen erfolgreichen Gastronomen vergeben sehen wollte. „Ich bewarb mich und wurde gleich vom Vorstand des Eigentümers, der Bavaria-Brauerei, zum Gespräch geladen. Die waren begeistert von meinem innovativen Steakhaus-Konzept. Da fühlte ich mich als 34-jähriger Jungunternehmer ziemlich gebauchpinselt. Natürlich schlug ich ein.“
Dann stand er mit Walter Huster in der Immobilie, dem Architekten, der alle seine Restaurants gestaltet hatte. „Er wusste genau, worauf es ankam – und legte sich sofort mit dem Denkmalschutzamt an. Denn mitten im Eingang, wo heute unser Tresen steht, war eine riesige Treppe.“
Die musste weg, war Huster klar. Doch der Leiter des Denkmalschutzamtes lehnte im persönlichen Gespräch ab. „Da stand Walter Huster auf und sagte: ,Eugen, wir gehen!’ Ich wollte eigentlich gar nicht, aber ihm konnte man nicht widersprechen.“ Die Taktik ging auf: Schon am Aufzug lief ihnen der Leiter nach und willigte ein. „So war die Treppe Geschichte, und unser Bergedorfer Haus wurde das erfolgreichste der ganzen Gruppe“, sagt Eugen Block. Und obwohl es mit nur 94 Plätzen im Erdgeschoss heute zu den kleinen gehöre, sei es im Umsatz weiter in der Spitzengruppe.
Ein Erfolg, den Eugen Block gern ausbauen möchte: „Was wir brauchen, ist ein moderner Anbau aus Glas nach hinten raus zum Parkplatz. Dann wäre vielleicht auch ein Aufzug möglich, um die beiden oberen Stockwerke endlich auch für Senioren attraktiv zu machen.“ Selbst wenn ihm das Haus nicht gehöre, wolle er dieses Projekt kurzfristig anschieben: „Mal sehen, was geht“, gibt er sich optimistisch. „Bergedorf hat es verdient, ein Block-House in seinem Zentrum zu haben, das der großen Nachfrage gewachsen ist.“
Die Kombination mit dem Jim Block im Untergeschoss soll in jedem Fall bleiben: „Ihn haben wir im Sommer 1976 eröffnet, als zweites Haus nach dem heute längst geschlossenen an der Spitaler Straße. Damit ist es das älteste Jim-Block-Restaurant unseres Unternehmens.“