Lohbrügge. Lohbrügge. Die Mängelliste beim Zustand der Leichtathletikanlagen ist erheblich. Behördenvertreter kündigen einen Ortstermin an.
Wucherndes Gras und Gestrüpp, lose Balken, Risse im Kunststoff – die bezirkliche Sportanlage am Binnenfeldredder (Wilhelm-Lindemann-Anlage) ist in einem desolaten Zustand, was die Leichtathletikausstattung angeht. Drei Nutzer gibt es für die Anlage des Bezirks, die ihren „unzumutbaren Zustand“ kritisieren: das Gymnasium und die Stadtteilschule Lohbrügge sowie der VfL Lohbrügge – macht insgesamt fast 3500 Sportler.
Es verwundert nicht, dass in den vergangenen beiden Jahren dort keine Bundesjugendspiele der Schulen stattfanden.Die Fachlehrer lehnen die Verantwortung dafür ab. Auch die Abiturprüfungen für das Sportprofil können hier nicht abgenommen, der Unterricht nur eingeschränkt realisiert werden.
Absprungbrett lose, Innenbahn zugewachsen
Warum das so ist, zeigt die Sportbereichsleiterin des „GyLoh“, Caroline Witt, bei der Platzbegehung. Die Mängelliste ist lang. Die prägnantesten Beispiele: Am Absprungbalken der Weitsprunggrube droht Verletzungsgefahr, das Brett ist lose, der Balken eine Stolperfalle. Der Messbereich der Kugelstoßanlage ist ein grünes Biotop, Abdrücke für die Weitenmessung schwer erkennbar. Oder dies: Zuschauer können an der Westseite um die Laufbahn, der Grenze zwischen Schul- und Sportgelände, gar nicht stehen, dort wuchert eine Hecke.
Größtes Manko ist die Laufbahn: Teilweise wuchert Gras 80 Zentimeter in die Innenbahn hinein. Lehrerin Witt weiß: „Das kann bei Prüfungen einiges an Zeit kosten und damit die Note verschlechtern, weil die Schüler Umwege laufen müssen.“ Vor allem in den Kurven wächst Unkraut und Gras, überall liegen Steine auf der Grandbahn lose herum.Das sind übrigens die Folgen einer „thermischen Wildkrautbekämpfung“, angeordnet durch die Verwaltung, die offenbar einen gegenteiligen Effekt bewirkte.
Bezirksamt setzt Fachfirmen zur Pflege ein
Caroline Witt zeigt zuletzt auf die Kunststofffläche, die hinter einem Fußballtor zum Warmmachen genutzt wird: „Hier sind so viele Risse drin, hier herrscht Sturzgefahr.“
Wie konnte die Bezirksanlage derart verkommen? Das Bezirksamt beschäftigt dort keinen dauerhaften Platzwart, setzt dafür regelmäßig Fachfirmen ein: „Viermal pro Jahr wird das Unkraut beseitigt, alle zwei Wochen begradigt ein Trecker den Grand“, sagt Sprecherin Lena Stich.
Erste Kostenprognose wohl im Januar 2019
Weil sich die Beschwerden von Schulen und Verein häuften, hat die Verwaltung nun beim Bezirklichen Sportstättenbau, der Mittel für Neubau und Instandsetzung für Sportinfrastruktur bewilligt, um Hilfe gebeten. In Kürze wollen sich Mitglieder des Beirats, der Verwaltung sowie aus der Sportfachschaft des Gymnasiums bei einem Ortstermin am „Binner“ ein Bild machen. Für den ersten Bergedorfer Sportausschuss 2019 im Januar ist eine erste Kostenprognose und eine Priorisierungsliste möglicher Maßnahmen angekündigt. „Wir müssen ermitteln, wo kurzfristiger und wo mittelfristiger Bedarf am Binnenfeldredder besteht“, meint Lars Dietrich (CDU), Chef des Sportausschusses.