Bergedorf. Friedhof Bezirk verhandelt mit Umweltbehörde über Geld
Ein trauriger Anblick: Sie ist zwar notdürftig geflickt, doch eigentlich ist die Kapelle 2 auf dem Bergedorfer Friedhof längst rundum sanierungsbedürftig. Rissige Wände, abblätternder Putz, Rost und undichte Stellen am Dach lassen das dreieckige Gebäude nicht gut aussehen. Dabei steht die 1972 erbaute Friedhofskapelle sogar seit einem Jahr unter Denkmalschutz, als „Zeugnis einer vergangenen Kulturepoche“. Bänke, Täfelung und Lamellen im Innenraum haben seither Bestandsschutz.
Von außen ist indes ein provisorisches Stahlrohrgerüst zu sehen, seitdem Bausicherheitstechniker eine „akute Gefährdung der Verkehrssicherheit bei den Zugängen zur Feierhalle“ festgestellt hatten.
„Sonst ist nichts passiert, obwohl Bergedorfs Bezirksversammlung die Notwendigkeit kennt“, ärgert sich Gerd Plambeck, der sich als ehemaliger Chef des Seniorenbeirates ständig über den bezirklichen Friedhof ärgert – allein wegen der steigenden Gebühren: „Im Jahr 2003 wurden für die Nutzung der Kapelle noch 82 Euro berechnet. Inzwischen sind es schon 250 Euro, das ist eine unglaubliche Steigerung von 156 Prozent.“
Entspricht die Größe der Nutzung?
Tatsächlich muss Bergedorfs Grünchef Wolfgang Charles ein wenig herumdrucksen. Erst vergangene Woche habe es Gespräche über die Kapelle gegeben, aber „die Umweltbehörde will noch mehr prüfen, etwa ob die Größe der Kapelle der gewünschten Nutzung entspricht. Wir arbeiten da gerade gemeinsam dran.“ Heißt konkret: Schon für den Haushalt 2017/18 waren die erforderlichen 3,1 Millionen Euro für die Sanierung abgelehnt worden, jetzt geht es in die nächste Verhandlungsrunde.