Lohbrügge. Lohbrügge. Die Projektionen im Tunnel Alte Holstenstraße sind nach Meinung der Politik nicht praktikabel. Neue Ideen sollen her.
Sogar der Spielmannszug Wentorf spielte im Dezember 2010 auf, als die neu gestaltete Eisenbahnunterführung an der Alten Holstenstraße feierlich eingeweiht wurde: Projektionen mit wechselnden Motiven sollten fortan mehr Licht und Freundlichkeit in den dunklen und schmuddeligen Tunnel bringen – und dazu einladen, von Bergedorf bis nach Lohbrügge weiterzubummeln. Doch acht Jahre später können Bergedorfs Bezirkspolitiker der guten Idee von einst nicht mehr viel abgewinnen: Sie votierten jetzt dafür, über eine neue Gestaltung der Unterführung nachzudenken.
„Wenig ansprechendes Erscheinungsbild“
Die Idee von einst sei „einmal gut gedacht gewesen“, stellte Brigitte Michiels-Lein (SPD) in der Bezirksversammlung fest. Gleichwohl: Die Absicht, die Bahnunterführung zu einem „attraktiven Bindeglied“ zwischen Bergedorf und Lohbrügge zu machen, sei mit den Projektionen nicht gelungen: „Das Erscheinungsbild ist wenig ansprechend.“ Die weißen Wände schmutzig, ebenso die Linsen der Projektoren, die ihre Bilder nur noch schwach ausleuchten, zudem Staub, Spinnweben und Taubendreck überall. Kurzum: „Kein angenehmer Anblick für Passanten“ oder auch für die vielen dort wartenden Busgäste.
Neu ist das nicht: Immer wieder kämpften Bezirksamt und BID Lohbrügge in den vergangenen Jahren gegen Dreck, Graffiti und Taubenkot im Tunnel – und auch der Wechsel der Lichtinstallationen wollte organisiert und bezahlt sein. Nun scheint die Geduld am Ende. Die Installationen seien „nicht dauerhaft praktikabel“, heißt es in dem Antrag der SPD. Ziel müsse es jetzt sein, die Aufenthaltsqualität in der Unterführung deutlich zu verbessern. Das Bezirksamt, die Deutsche Bahn AG, die HVV-Haltestellen-Koordinatoren und andere Organisationen wie der BID sollen sich nun in einer Arbeitsgruppe zum Thema zusammenfinden.
Reingungsaktionen hatten nur kurzen Effekt
Dem stimmten am Ende zwar alle Bezirksfraktionen zu. Die Linken äußerten aber zuvor leise Kritik. Statt einen Arbeitskreis zu gründen, hätte eigentlich zunächst die dortige „Verantwortung eingefordert werden müssen“, sagte Helmuth Sturmhoebel. Tatsächlich ist das Bezirksamt mehrfach eingesprungen.
Doch auch Reinigungsaktionen hatten meist nur einen kurzen Effekt. Selbst die Taubenschutz-Stachel nützten am Ende nicht viel. Nun sollen in der Arbeitsgruppe ganz neue Ideen gesammelt und dann Bergedorfs Kulturausschuss vorgestellt werden.