Lohbrügge. Lohbrügge. Eigentümer Jörn Schmidt: Investitionen in den Turm überschreiten jetzt die Millionen-Euro-Grenze.
Seit Ende vergangener Woche trägt Lohbrügges Wahrzeichen ein riesiges „Kopftuch“. Hinter der Verkleidung der oberen Etagen werkelt nun ein Bauarbeiter-Trupp am Sander Dickkopp und saniert im Auftrag von Eigentümer Jörn Schmidt die ramponierte Fassade des betagten Hochbaus. „Die bisherigen Farben mit Backsteinrot und beige-getöntem Weiß bleiben erhalten, das schreibt ja schon der Denkmalschutz vor“, sagt Schmidt, der das Gebäude mit zwei Gastro-Etagen im Erd- und im ersten Obergeschoss Jahr 2012 erworben hat. 350 000 Euro zahlte er seinerzeit für das geschichtsträchtige Gemäuer.
Ex-AfD-Rechtsaußen Dr. Ludwig Flocken bleibt
Seitdem hat Schmidt seinen Turm saniert, renoviert, die oberen Etagen zu Büros ausgebaut – und mehrere Gastronomen vergeblich ihr Glück mit der Bar und dem großen Biergarten versuchen lassen. Am Ende zog der damalige AfD-Bürgerschafts-Abgeordnete Ludwig Flocken (heute fraktionslos und von der Partei ausgeschlossen) mit seinem Abgeordneten-Büro ins zweite Obergeschoss. Der Rechtsaußen darf die Gastro-Etagen für politische Versammlungen nutzen.
„Flocken ist pflegeleichter Mieter“
„Er ist mehrheitlich kein öffentlicher Sympathieträger, aber ein pflegeleichter Mieter“, beschreibt Jörn Schmidt. „Herr Flocken ist nicht täglich im Haus, und auch wenn er Gäste hat, sind alle sehr leise. Aufruhr gab es nur bei der Demonstration, als er 2016 hier einzog.“ Flockens Mietvertrag endet laut Schmidt mit dem Ende der Legislaturperiode 2020.
Sanierung bis zum Jahresende abgeschlossen
„Mit der jetzigen Fassadensanierung haben meine gesamten Investitionen die Millionen-Grenze überschritten“, sagt Jörn Schmidt, der damit rechnet, dass die Arbeiten bis zum Jahresende abgeschlossen sind. „Dann verschwindet auch endlich der hässliche Holzbodenkranz, der seit vielen Jahren unter dem Turmkopf mit dem früheren Wasserbehälter angebracht ist.“
100 Quadratmeter für Start-up-Unternehmen frei
Dort, in den oberen Büroetagen, hat Turmherr Schmidt noch rund 100 Quadratmeter Fläche zu vermieten. „Ich würde mich freuen, wenn sich die eine oder andere Start-up-Firma für den Standort mit guter Aussicht begeistern könnte.“
Gastro-Betreiber für die Kneipe gesucht
Ein Gastronomie-Betreiber für die beiden unteren Etagen wird ebenfalls noch gesucht. „Die bisherigen Unternehmer hatten einfach kein Glück oder haben zu viele Fehler gemacht“, sagt Schmidt. „Dabei sah es mit den letzten Kandidaten lange Zeit gut aus. Als dann aber eine Nachforderung vom Finanzamt kam, war es aus.“