Bergedorf. Bergedorf. Überraschung nach monatelangem Streit: Einstimmiges Votum bei öffentlicher Jury-Sitzung.

. Das Stuhlrohrquartier wird ein neuer Anziehungspunkt für ganz Bergedorf. Mit einem einstimmigen Votum ging Sonnabend die öffentliche Jury-Sitzung des Stadtplanungswettbewerbs zur Neugestaltung der knapp fünf Hektar am Schleusengraben zu Ende: Trotz monatelangen Streits stimmten selbst die Vertreter der Bürgerinitiative und des Investors Buwog für den Entwurf des Frankfurter Stadtplanungsbüros „raumwerk“ und der Hamburger Landschaftsarchitekten GHP.

Lebendiges Herzstück geplant

Die Sieger überzeugten mit der Idee, das Zentrum der Fläche hinter dem CCB-Fachmarktzentrum zum betont lebendigen, zukunftsorientierten Ort zu machen. Gleich südlich der dann von Restaurants und anderem Gewerbe bestimmten denkmalgeschützten Stuhlrohrhallen bildet ein großer Platz mit Sport- und Veranstaltungsfläche das Herz des Quartiers. Er zieht sich vom Schleusengraben fast 200 Meter weit und gut 50 Meter breit durch bis zu einem Gebäuderiegel, der das Stuhlrohrquartier vom Weidenbaumsweg abschirmen soll. Mitten auf diesem Platz soll, wie auf Stelzen, ein maximal vierstöckiges Gebäude stehen, in dessen von Glas und Rundbögen geprägten Erdgeschoss Cafés und kleine Geschäfte einziehen. Darüber sollen sich Büros, Fitness-Clubs, Werkstätten und vielleicht einen Mix verschiedener Wohnformen ansiedeln.

„Ein idealer Ort für Start-up-Unternehmen“

„Ein idealer Ort für Start-ups“, regen die Stadtplaner von Raumwerk an – mit Blick auf Ausgründungen Bergedorfer Forschungseinrichtungen wie der Hochschule für Angewandte Wissenschaften, des Laser-Zentrums oder vom Energie-Campus. Das traf bei der Jury ins Schwarze: „So kann das Stuhlrohrquartier zu einer einzigartigen Adresse werden“, lobte Oberbaudirektor Franz-Josef Höing, der wie Bezirksamtsleiter Arne Dornquast Mitglied der Jury war. „Der Entwurf erschließt das Quartier für die Öffentlichkeit und lässt es weit über die hier künftig wohnenden Menschen strahlen.“

Knapp 1000 Wohnungen in vier Blöcken geplant

Neben diesem Herzstück sehen die Experten von „raumwerk“ auf dem Areal vier architektonisch in sich sehr abwechslungsreich gestaltete Gebäudeblöcke mit vier bis sechs Stockwerken, in Einzelfällen auch sieben. Ihre privat genutzten Innenhöfe öffnen sich zum zentralen Platz. Insgesamt werden knapp 1000 Wohnungen entstehen. „Ein guter Entwurf und eine Chance für Bergedorf“, sagte Alexander Happ, Geschäftsführer des Investors Buwog. „Wir werden den Entwurf jetzt wirtschaftlich und auf seine Umsetzbarkeit von unseren Gremien bewerten lassen.“