Lohbrügge. Lohbrügge. Noch immer sind viele Unwetterschäden vom Himmelfahrtstag nicht behoben. Jetzt hat der Senat mit einem Hilfsfonds reagiert.
Die Spuren des Starkregens vom Himmelfahrtstag sind auch fast 15 Wochen danach noch an vielen Orten zu sehen. Zum Beispiel im Grünen Zentrum, im Bereich der Vogelvoliere nahe der Plettenbergstraße: In den schön angelegten roten Steinwegen rund um die Blumenbeete klaffen bis heute Lücken, an der Plettenbergstraße türmen sich große Berge von Pflastersteinen auf.
„Das ist ein unzumutbarer Zustand“
Für Birte Arndt, die in der Nähe wohnt und hier regelmäßig beim Joggen vorbeikommt, ist das ein unzumutbarer Zustand: „Seit dem Unwetter sind die Wege nur notdürftig repariert“, sagt die 57-Jährige. Sie beklagt vor allem, dass Menschen mit Kinderwagen oder einem Rollator die Wege kaum benutzen können: „Früher hat man hier viele Senioren gesehen. Das ist seit Himmelfahrt viel weniger geworden.“
Auch sie selbst meidet die Wege – mit dem Fahrrad fährt sie stattdessen nun immer außen herum. Warum die Arbeiten nicht vorangehen, kann Arndt nicht verstehen – und ärgert sich über den nun schon gut dreimonatigen Stillstand: „Der Sommer ist ja auch bald vorbei und nichts ist passiert. Dabei herrscht hier schließlich auch eine gewisse Unfallgefahr“, so Arndt.
Die Arbeiten sollen erst im Herbst beginnen
Die Nachfrage unserer Zeitung bei Bergedorfs Grün-Chef kommt im rechten Augenblick: „Ich bin gerade dabei, den Leistungsumfang zu ermitteln“, sagt Wolfgang Charles. Er hatte die Wege nach dem Unwetter kurzerhand mit Schotter befestigen lassen, um sie zumindest wieder passierfähig zu machen. Jetzt sollen sie aber „so aufgearbeitet werden, wie sie vorher waren. Wir werden nun Angebote einholen und die Schäden voraussichtlich im Herbst endlich beheben können“, sagt Charles.
Tatsächlich hat Hamburgs Senat nach langem Zögern nun endlich reagiert und einen zehn Millionen Euro schweren „Unwetterfonds Bezirke“ eingerichtet. Mit dem Geld sollen alle Schäden des Starkregens vom Himmelfahrtstag und möglicher weiterer Unwetter behoben werden – aber nur im öffentlichen Raum. Privateigentümer gehen leer aus. Allein der Bezirk Bergedorf schätzt seine Kosten bisher auf 3,5 Millionen Euro, weitere rund 1 Million Euro braucht der Bezirk Mitte für den ebenfalls stark betroffenen Stadtteil Billstedt.
Mit dem Geld kommt auch Bewegung in den Neubau des völlig zerstörten Heckkatenwegs: „Wir werden das rund eine Million Euro teure Projekt voraussichtlich Mitte September ausschreiben“, kündigte Bezirksamtsleiter Arne Dornquast gestern an. Baustart könne damit noch im Herbst sein. Grund der neuen Wartefrist: Jede Maßnahme, die über 250 000 Euro kostet, muss laut Vergaberecht europaweit ausgeschrieben werden.