Bergedorf. Bergedorf. Die Bagger rücken nun erst im Frühjahr 2019 an. Aber die Neubau-Planung ist endlich angelaufen.
. Der ebenso prominente wie geschichtsträchtige Leerstand am Mohnhof bleibt Bergedorf ein weiteres Jahr erhalten: Bevor am einstigen Glunz-Kaufhaus die Bagger anrücken, müssen noch etliche Planungsarbeiten erledigt werden. Bisher wurde nicht mal der Abrissantrag gestellt.
Mitte 2021 könnten die ersten 70 Mietwohnungen bezugsfertig sein
„Ich gehe davon aus, dass wir im April oder Mai 2019 mit dem Abbruch beginnen, im August dann der Start der etwa zweijährigen Bauphase ist“, sagt Nicolas Britsch, der bei den von Glunz-Chefin Julia Hartenstein beauftragten DFZ Architekten verantwortlich für das Projekt ist. Mitte 2021 sollen die rund 70 Mietwohnungen des ersten Bauabschnitts bezugsfertig sein, alles zwischen 45 und 90 Quadratmeter große Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen. Ob es weitere 30 in einem zweiten Abschnitt gibt, wie von Glunz seit Jahren angekündigt, ist jetzt offen.
Städtebaulicher Vertrag wurde erst zum Jahreswechsel 2017/18 unterzeichnet
Grund für die erheblichen Verzögerungen – erstmals war der Abriss des 2004 geräumten Kaufhauses für 2014 angekündigt worden – sind laut Hartenstein die langwierigen Verhandlungen über den städtebaulichen Vertrag. Erst zum Jahreswechsel 2017/18 war sich Glunz mit dem Bezirksamt einig. Seit Frühjahr sitzen die DFZ Architekten nun endlich an konkreten Planungen.
Tiefgarage mit begrüntem Dach als neuer Innenhof
„Ein sehr anspruchsvolles Projekt“, sagt Nicolas Britsch. „Das Baufeld zwischen dem Mohnhof und den Grundstücksgrenzen des Glunz-Parkplatzes hat sehr unterschiedliche Höhen, der Grundwasserfluss ist problematisch.“ Zudem brauche es kreative Ideen: Einerseits für den noch mitten durch das alte Kaufhaus verlaufenden Zugang zum Hochhaus an der Hassestraße, andererseits für die unter dem Neubau geplante Tiefgarage mit begrüntem Dach für den neuen Innenhof.
Ein Wohnblock entlang des Mohnhofs und einer an der Töpfertwiete
Die Garage, von der Töpfertwiete aus zu erreichen, soll sich unter dem gesamten Areal erstrecken. Über ihr entsteht am Mohnhof ein fünfstöckiges Wohngebäude plus Staffelgeschoss. Im so lärmgeschützten Innenhof wird zunächst nur einer der beiden geplanten Blocks errichtet: An Stelle der alten Rasenmäher-Werkstatt Ecke Rektor-Ritter-Straße/Töpfertwiete erreicht er mit drei Etagen plus Staffelgeschoss die Höhe der 100 Jahre alten Nachbargebäude im Gründerstadtteil Bergedorf-Süd. Das gesamte Ensemble soll mit Klinker eingefasst werden. Vorgesehen ist ein harmonisch aufeinander abgestimmter Mix aus rotem Hamburger Klinker und Beige.
Energiekonzept des Neubaus basiert auf Holzpellet-Heizzentrale
Gegenwärtig sind Britsch und sein Team dabei, ihre Pläne für das Projekt mit verschiedenen Fachplanern abzustimmen – etwa für den Tiefbau und das auf einer Holzpellet-Heizzentrale basierende Energiekonzept. Im September soll der Abrissantrag beim Bezirk eingereicht werden. Der Bauantrag wird – voraussichtlich – im Februar 2019 folgen.