Lohbrügge.
Die desolate Freitreppe ist seit Jahren ein Ärgernis – und ihr Zustand hat sich Monat um Monat verschlechtert. Doch erst als Mitte Mai ein 72-jähriger Passant hier stürzte und mit schweren Gesichts- und Handverletzungen ins Krankenhaus kam, sicherte der zuständige Eigentümer des Wohn- und Geschäftshauses an der Alten Holstenstraße 1 die zehn etwa zwölf Meter breiten Steinstufen mit einem Bauzaun. Seit dem 1. Juni hat die Immobilie nun einen neuen Eigentümer und eine neue Verwaltung.
Noch hängt das Schild der bisherigen Verwaltungsfirma „Nord-Immo“ am Eingang zu Treppenhaus und Aufzug. „Die haben die Reparatur nach allen Regeln der Kunst hinausgezögert“, sagt Augenoptikerin Svea Rickert, die seit zwei Jahren in einer Optiker-Filiale in dem Gebäude arbeitet. Mehrfach schrieb sie in den vergangenen Monaten E-Mails an die Verwaltung, wies auf wacklige Stufen und herausgerissene Geländer hin. „Aber die antworteten immer nur, es müssten Kosten ermittelt werden und das nehme nun einmal Zeit in Anspruch.“
Anfang Mai sicherte die Polizei die Treppe mit Sperrbändern ab. Ein Fußgänger hatte sie alarmiert, nachdem er auf einer gelockerten Steinplatte abgerutscht und mehrere Stufen hinuntergeglitten war. Er hielt sich knapp auf den Beinen.
„Die Sperrbänder halten aber immer nur ein paar Tage, werden dann irgendwann erneuert“, schildert Svea Rickert. So kam es zu dem Sturz des 72-Jährigen. „Nord-Immo“ will auf bz-Anfrage von dem Thema nichts mehr wissen: „Für dieses Objekt sind wir nicht mehr zuständig“, erklärte eine Sprecherin kurz. Christian Remmers, Objektbetreuer bei der neuen Verwaltungsgesellschaft GCV in Hamburg: „Wir holen jetzt Kostenvoranschläge ein. Da muss schnell etwas passieren.“ Bezirksamtsleiter Arne Dornquast bedauert, dass der Ex-Eigentümer 2013 sein Angebot ausschlug: Bei der Neugestaltung der Fußgängerzone wollten wir die Treppe sanieren.“