Bergedorf. Bergedorf. Die Rudolf-Steiner-Schule will einen „Förderkreis“ für die Finanzierung gründen.
Der berühmte Komponist des Spätbarocks wurde 1699 in Bergedorf geboren – als Sohn des Organisten von St. Petri und Pauli: Johann Adolph Hasse. Nach ihm wurden nicht nur Chor und Orchester benannt, sondern auch die „Hasse-Aula“, die 1909 in der damaligen Stadtteilschule Bergedorf eingeweiht wurde. Nur ein Jahr später gründete sich die Hasse-Gesellschaft Bergedorf, die mit ihrem Vorsitzenden Prof. Dr. Wolfgang Hochstein immer wieder an die herausragenden Werke des einst in ganz Europa bekannten Mannes erinnert.
Historische Elemente verschwunden
Bloß so ganz genau kann sich offenbar niemand mehr erinnern, wann und wie die Hasse-Aula im Laufe der Jahrzehnte umgebaut wurde. Die kostbaren Lüster sind verschwunden, die Wandgestaltung mit herrlichsten Ornamenten ist nur noch stückweise zu entdecken, ebenso die hölzerne Vertäfelung.
Vier Millionen Euro investieren
Das soll sich nun ändern, denn als 2015 die Aula mit der dazugehörenden Turnhalle unter Denkmalschutz gestellt wurde, keimte damit der Wunsch auf, historische Elemente herauszuheben und zugleich den Gebäudekomplex zu modernisieren. Anfang 2016 hat nun die Rudolf-Steiner-Schule von Schulbau Hamburg das Ensemble mit einem Erbbauvertrag übernommen und möchte gern vier Millionen Euro investieren. So sehen es die Planungen des Architektenbüros Knaack & Prell vor.
„Es muss ein Anbau her“
„Wenn wir die Hälfte mit Rise-Fördermitteln bestreiten wollen, brauchen wir einen Lift, damit die Aula barrierefrei wird“, erläutert Geschäftsführer Thomas Schramm. Dieser Lift hat nur dort Platz, wo heute die Toiletten sind. Die müssten wiederum dahin ausweichen, wo jetzt die Geräteräume der Turnhalle sind. Und so muss ein Anbau her, der nach hinten auf den Schulhof führt. Dort könnten auch Umkleiden, Stauraum für Kulissen und die Maske Platz finden.
Architekten stellen Pläne vor
Nicht zuletzt soll die alte Bühne der Hasse-Aula renoviert werden, ebenso die einzig pneumatisch betriebene Orgel Hamburgs – eine Rarität aus der Jahrhundertwende. Bevor sich nun bald ein „Freundeskreis Hasse-Aula“ gründet, wollen die Architekten informieren: Am 26. Juni (17 Uhr), 28. Juni (16 Uhr) und 4. Juli (18 Uhr) erklären sie die Pläne an der Hassestraße. Es wird zudem um Spenden gebeten. Das kann durchaus gern durch Nutzung geschehen: Wer die Aula einen Samstagabend bucht, zahlt 250 Euro. Denn „wir müssen ‘ne Welle machen, sonst schaffen wir das nicht“, sagt Schramm, der gerade erst 1,9 Millionen Euro für die Sanierung des alten Schulhauses ausgegeben hat und 2,8 Millionen Euro für eine neue Mensa, die im August eröffnet wird.