Bergedorf. Bergedorf. Kampf gegen Zu-Schnell-Fahrer: Ob die Blitzeranhänger auch in Bergedorf getestet werden, wird nicht verraten.
Sie sollen die neue Allzweckwaffe gegen Raser und sonstige Verkehrsrowdys sein: Hamburgs Polizei und der Landesbetrieb Verkehr (LBV) testen zwei Monate lang zwei mobile Blitzeranhänger. Insgesamt sind etwa 20 bis 25 Straßen in der Stadt für die Tests vorgesehen. Ob die Geräte auch in Bergedorf eingesetzt werden, bleibt geheim.
Bewusst nennt die Polizei keine Orte, an denen die Maschinen bis zu drei Tage aufgestellt werden können. Mit Akkus bestückt sind sie sogar noch länger einsetzbar, zudem gegen Vandalismus und Feuer geschützt. Die Wünsche der Bergedorfer Polizei sind ein offenes Geheimnis: Gern hätten die Beamten sie an der B 5, die Lohbrügger Strecke Habermannstraße und Am Beckerkamp und auch im gesamten Landgebiet die mobilen Kästen mit Panzerhülle. Hier wurde kürzlich die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 60 auf 50 Kilometer in der Stunde reduziert.
„Werte, die wir nicht akzeptieren“
Polizei und LBV wollen Unfälle eindämmen und einen wenig ruhmreichen Titel loswerden. Die Hansestadt, das haben aktuelle Studien belegt, gilt als „die Hauptstadt der Zu-Schnell-Fahrer Deutschlands“. Der Leiter des Verkehrsmanagement des LBV, Thomas Adrion, weiß: „Bei 450 000 erfassten Pkw in 50er-Bereichen fuhr ein Fünftel schneller als Tempo 55, nachts war ebenfalls ein Fünftel schneller als 60. Das sind Werte, die wir nicht akzeptieren.“ Ulf Schröder klingt da noch kämpferischer: „Wir hoffen, den Titel der Raserhauptstadt loszuwerden“, so der Chef der Verkehrsdirektion.
Dazu diese Statistik: Bei 67 881 Verkehrsunfällen in Hamburg im Jahre 2017 wurde als zweithäufigste Unfallursache nicht angepasste Geschwindigkeit (4264) aufgeführt, davon 989 mit Personenschäden und zwölf mit Todesopfer.
Zwei Bewerber, vergleichbare Sensorik
Die zwei Anlagen sollen mobile und 28 stationäre Blitzer in der Stadt unterstützen. Das Produkt von „Vitronic“ erfasst zu schnelle Fahrer genauso wie verbotene Überholmanöver als auch Verstöße gegen Durchfahrverbote, etwa für Lkw. Das Gerät kann problemlos in Kurven platziert werden und erfasst bis zu Tempo 320.
Auch das Modell von „Jenoptik Robot“ weist vergleichbare Sensorik auf. Allerdings: „Im drehbaren Kopf können zwei Überwachungskameras eingesetzt werden, somit zwei Seiten gemessen und fotografiert werden“, sagt Volker Tank aus dem Vertrieb. Das funktioniert allerdings nur, wenn kein Hindernis in der Fahrbahnmitte steht.
Handling und Fotoqualität im Fokus
Der Augenmerk liegt bei den Tests auf Handhabung sowie Qualität der Messungen und Fotos. Die eingebauten Laser schaffen es, in Sekundenbruchteilen Fahrzeuge zu vermessen und kann Pkw und Lkw auseinanderhalten. Die digitalen Fotos werden sofort an eine Dienstleistungsfirma übermittelt. Der Bußgeldbescheid kommt dann ganz konventionell mit der Post...