Bergedorf. Bergedorf. Die Umweltbehörde will wissen, wo die Lärmbelastung hoch ist. Denn die Stadt muss den Lärmaktionsplan fortschreiben.

Alle fünf Jahre klopft die EU den Städten und Kommunen auf die Finger: Dann müssen sie ihre jeweiligen Lärmaktionspläne fortschreiben und auflisten, was getan werden soll, um Bürger von Straßen-, Flug- oder Schienenlärm zu entlasten. Millionen Menschen, vor allem entlang von Verkehrsachsen, sind gesundheitsschädlichem Krach ausgesetzt.

Millionen Menschen leiden unter Krach

2018 ist das Jahr, in dem Hamburg seinen Lärmaktionsplan fortschreiben muss. Und da bisher vor allem die Hauptstraßen betrachtet wurden, soll nun eine Online-Umfrage zeigen, wie es an allen, auch den kleineren Straßen aussieht:

Bis zum 19. Juni können Bürger unter www.hamburg.de/luft-laerm 17 Fragen zu ihrem subjektiven Lärmempfinden beantworten. Gefragt wird anonymisiert nach den besonders störenden Geräuschquellen im eigenen Wohnumfeld. Das können Gewerbe-, Baustellen- oder Freizeitlärm ebenso sein wie Autos und Flugzeuge.

Was bringen Tempo 30 und Schutzfenster?

Wissen möchte die Umweltbehörde auch, wie es in den Tempo-30-Zonen aussieht. Und was bringt passiver Lärmschutz wie schalldämmende Fenster? Würden leisere Fahrbahnoberflächen Besserung bringen?

Auch soll die Umfrage zeigen, ob es noch relativ unbelastete Wohnstraßen gibt, die zu „Ruhigen Gebieten“ mit Schutzstatus erklärt werden könnten. „Damit wir mehr darüber wissen, wo Hamburger der Schuh beim Lärm drückt, wünsche ich mir eine hohe Beteiligung. So können wir unser Bild schärfen“, sagt Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne).

Auf der Suche nach ruhigen Gebieten

Auch im Bezirk Bergedorf leiden Menschen unter teils erhebliche Lärmbelästigungen. Werte von mehr als 55 Dezibel – dies entspricht noch eher moderaten Geräuschen wie Kühlschrankbrummen – werden etwa in den Wohngebieten abseits des Reinbeker Redders gemessen.

70 bis 75 Dezibel – vergleichbar mit einer Waschmaschine im Schleudergang – werden dagegen unter anderem direkt am Reinbeker Redder, am Sander Damm, an Habermannstraße und Binnenfeldredder oder der Hans-Duncker­-Straße erreicht. Sogar mehr als 75 dB sind es an Autobahnen, Teilen der B 5 oder im Gewerbegebiet Allermöhe.

Flüster-Asphalt und Elektroautos

Der Lärmaktionsplan sieht neben allgemeinen Vorhaben wie etwa der Förderung der Elektromobilität und des Fahrradverkehrs auch ortsbezogene Maßnahmen vor. So wurde bereits an der B 5 im Citybereich Tempo 30 in den Nachtstunden angeordnet. Zudem wurde auf einigen Straßen lärmmindernder Asphalt aufgebracht.

Der ist nun auf weiteren Abschnitten geplant: auf der B5 kurz vorm Mohnhof, auf dem Weidenbaumsweg in Höhe der Glasbläserhöfe, auf der Holtenklinker Straße von Justus-Brinckmann-Straße bis Wentorfer Straße sowie im weiteren Verlauf auf der Wentorfer Straße bis zur Saarstraße.

Alle Infos sind auch im Internet abrufbar unter www.hamburg.de/luft-laerm.de.