Bergedorf. Vor Schulen wird kontrolliert – Start an Ernst-Henning-Straße

. Mochte es auch schneien oder stürmen: Selbst in den 80er- oder 90er-Jahren marschierten die meisten Grundschulkinder noch allein zur Schule – oder sie nahmen das Fahrrad. Seit aber fast jede Familie ein oder mehrere Autos hat, ist dies aus der Mode gekommen: Nach Einschätzung der Polizei wird derzeit jedes dritte Kind mit dem Auto zur Schule gefahren.

Dass diese „Chauffeur-Eltern“ oft mehr Schaden anrichten als nutzen, soll nun die hamburgweite Schwerpunktaktion „Sicherer Schulweg – ohne Elterntaxis“ zeigen. Offizieller Start ist gleich nach den Mai-Ferien am kommenden Montag, 14. Mai, um 7.30 Uhr, an der Ernst-Henning-Schule in Bergedorf. Auch Schulsenator Ties Rabe (SPD) ist dann mit dabei.

„Nur Kinder, die ihren Schulweg selbst in die Hand nehmen, haben später die Möglichkeit, auf eigenen Beinen zu stehen“, meint die Polizei. Zwar sei es nachzuvollziehen, dass Eltern ihre Kinder vor den Gefahren des Straßenverkehrs schützen wollen. Ein „Elterntaxi“ sei aber der falsche Weg, denn dadurch werde das Verkehrsaufkommen rund um die Schulen verstärkt „und alle Schüler gefährdet“.

Kinder müssten laut Polizei früh lernen, mit den Gefahren im Straßenverkehr umzugehen und darin von den Eltern unterstützt werden. Deshalb sei es wichtig, mit ihnen die Wege zu üben, über die Gefahren aufzuklären – aber die Kinder dann auch selbstständig gehen zu lassen.

Die Vertreter des Forums Verkehrssicherheit Hamburg wollen über neun Tage an zusammen neun verschiedenen Schulen Eltern über die Vorzüge des Zu-Fuß-Gehens informieren. Auftakt ist der 14. Mai. Erst- und Zweitklässler bekommen zudem Verkehrsunterricht in Theorie und Praxis. Natürlich wird es auch Gespräche mit Eltern geben, die ihre Kinder mit dem Wagen zur Schule bringen.

Nach dem Auftakt in Bergedorf sind diese Aktionen mit Infomobil der Polizei unter anderem in den Stadtteilen Rahlstedt, Harburg und Eimsbüttel geplant.