Bergedorf.

Eine „rückständige Art der Parkraumbewirtschaftung“ hat die CDU in Bergedorf ausgemacht. „Autofahrer, die auf unseren gebührenpflichtigen Plätzen parken wollen, sind auf das Mitführen von historischen Münzsätzen angewiesen“, beklagte CDU-Fraktionschef Sven Noetzel mit süffisantem Mienenspiel in der Bezirksversammlung dieser Woche. In einer Zeit, in der bargeldlose Bezahlung mehr und mehr zur Selbstverständlichkeit werde, sei der Zwang zum Münzeinwurf am Parkscheinautomaten nicht mehr zeitgemäß.

Die CDU stellte daher den Antrag, die Parkscheinautomaten des Hamburger Landesbetriebs Verkehr (LBV) kurzfristig aufzuwerten: „Der Bezirksamtsleiter wird aufgefordert, sich bei der zuständigen Stelle für eine kurzfristige Umrüstung aller Parkautomaten auf die Möglichkeiten der bargeldlosen Bezahlmöglichkeiten einzusetzen“, so der Antrag im Wortlaut, der von der Bezirksversammlung mit dem Zusatz „auch“ einstimmig beschlossen wurde. Für dieses „auch“ hatte sich zuvor die SPD-Abgeordnete Lisa Springborn eingesetzt, um sicherzustellen, dass das Bezahlen des Parkscheins mit barer Münze auch weiterhin möglich ist.

„Am Flughafen funktioniert die Kartenzahlung fürs Parkticket wunderbar, auch wenn der Parkscheinautomat nicht überdacht und daher Wind und Wetter ausgesetzt ist“, sagt Sven Noetzel, der das auch fotografiert hat. Er hätte gar nicht so weit fahren müssen. „In der Hamburger Innenstadt betreibt der LBV schon zahlreiche Parkautomaten mit Karten- oder Handy-Funktion“, sagt CDU-Verkehrsexperte Jörg Froh. „Nur Bergedorf läuft da wieder unter ,ferner liefen’. Dabei sind wir Modellregion fürs EU-Projekt ,Smart City’“. Auch bei Hamburgs Projekt, freie Parkplätze per Handy-App anzuzeigen, wünscht er sich eine Eingliederung der Bergedorfer City.