Neuallermöhe. Berufsfindungstage  Treffs und Schulen bieten Einblicke ins Arbeitsleben

„Wer Rettungssanitäterin bei der Feuerwehr werden will, sollte Mathe, Englisch und Deutsch können“, trägt Alina (12) das frisch Gelernte vor. „Man braucht einen Hauptschulabschluss für die dreijährige Ausbildung und verdient zwischen 2000 und 3000 Euro im Monat.“ Gemeinsam mit sechs gleichaltrigen Schulkameradinnen hat sie einen Tag lang in den Beruf hineingeschnuppert, hat von Feuerwehrfrau Wiebke Gressmann gelernt, wie man nach einem Verkehrsunfall einen Verletzten mit offenem Armbruch versorgt und ist mit ihr mit Blaulicht und Martinshorn im Feuerwehrfahrzeug mitgefahren.

„Das war schon cool“, findet auch die zwölfjährige Emily. „Wir haben auch gelernt, dass Feuerwehrleute niemals draufgängerisch sein dürfen, sondern Respekt vor den Gefahren haben müssen.“ Eigentlich möchte Emily gern Zahnärztin werden. „Aber dafür muss man studieren, und dazu braucht man Abitur. Wenn ich das nicht schaffe, dann gehe ich vielleicht zur Feuerwehr.“

Insgesamt 60 Mädchen der siebten und achten Jahrgänge aus den Stadtteilschulen Lohbrügge, der Gretel-Bergmann-Schule in Neuallermöhe und dem Förderzentrum an der Leuschnerstraße haben in dieser Woche an den 22. Berufsfindungstagen im Mädchentreff Neuallermöhe teilgenommen. Mit von der Partie waren auch der Mädchentreff „Dolle Deerns“ in Lohbrügge und das „Clippo“ des Vereins Invia in Neuallermöhe.

Jeweils zwei von acht Berufsbildern konnten die Mädchen in Kleingruppen kennenlernen und sich in Probierwerkstätten von versierten Praktikern anleiten lassen. Neben der Rettungssanitäterin waren das die Berufe Orthopädietechnikerin, Elektrikerin, Veranstaltungstechnikerin, Bürokauffrau, pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte, Zoll- und Polizeibeamtin sowie Floristin.

„Ich mache gern Büroarbeit, da ist der Beruf der Bürokauffrau wohl das Richtige für mich“, meinte Rahima (12) am Ende der beiden Aktionstage. „Ich wusste vorher allerdings nicht, dass man dabei auch viel telefonieren muss. Ist aber nicht weiter schlimm, das mache ich nämlich auch sehr gern.“