Lohbrügge. Zusammenschluss Erlöser- und Gnadenkirche werden zum 1. Januar 2019 zur neuen Gemeinde

Eine „Fusion“ will er es nicht nennen. Für Pastor Thomas Reinsberg ist das nicht nur ein furchtbares, sondern schlicht auch das „falsche Wort“. Denn dass die Erlöserkirche Lohbrügge an der Lohbrügger Kirchstraße und die Gnadenkirche am Schulenburgring zum 1. Januar 2019 zusammengehen werden, soll eben nicht als wirtschaftlicher Prozess von Einsparung und Abschaffung verstanden werden, sondern als ein Zukunftsprojekt und Chance. Und das sehen auch viele Gemeindemitglieder so: Trotz kleinerer Sorgen etwa zur Gottesdienstfrequenz wurde der Zusammenschluss jetzt bei der Gemeindeversammlung der Erlöserkirche nicht infrage gestellt.

Die Idee eines Zusammenschlusses gebe es ja auch schon „seit 1998“, erinnerte Pastor Reinsberg. Bereits damals habe es Gespräche gegeben, die aber ins Leere führten. Über die Jahre arbeiteten die Gemeinden dennoch immer mehr zusammen, etwa bei der Kirchenmusik. Nun werden Nägel mit Köpfen gemacht: Aus den beiden Kirchen wird eine Gemeinde – und zwar die „evangelisch-lutherische Christuskirchengemeinde Hamburg-Lohbrügge“, wie Pastor Reinsberg verriet. Die Namen der beiden Kirchen darin bleiben aber erhalten.

Die Namenssuche gestaltete sich schwierig: Denn nur „evangelische Kirchengemeinde Hamburg-Lohbrügge“ oder auch „Lohbrügge-Boberg“ lehnten die Kirchenjuristen mit Hinweis auf die nicht eingeschlossene Lohbrügger Auferstehungsgemeinde und mit Blick auf die Flurkarten ab. So wurde die „Christuskirchengemeinde“ daraus. Offizieller Sitz der Gemeinde wird bei der Gnadenkirche sein, „da dort das Kirchenbüro besser bestückt ist“, so Reinsberg.

Alles muss offiziell noch beschlossen werden. Zudem wartet weitere Arbeit: Der gemeinsame Gemeindebrief ist bereits in Arbeit, zudem sollen Melde- und Finanzwesen zusammengeführt werden.

Wird es weniger Gottesdienste geben? Was wird aus den Seniorenkreisen? Diese Sorgen der Gemeindeglieder wollte Reinsberg entkräften: „Da wird sich erst mal nichts ändern“, beteuerte er. Wenn, wie bereits in der Sommerkirche, an einigen Tagen nur Gottesdienste in einer Kirche angeboten werden, soll es zudem Fahrdienste für Ältere geben.