Lohbrügge. Lohbrügge. Die Bergedorfer Feuer- und Rettungswache am Sander Damm weist Mängel auf. Innenbehörde sieht keinen Handlungsbedarf.

Die Feuer- und Rettungswache am Sander Damm ist in die Jahre gekommen. Gut ein Vierteljahrhundert nach ihrer Einweihung 1991 sind die Zufahrten und auch die Tore für moderne Einsatzfahrzeuge sehr eng, hat die Wache zu wenige Duschen im Verhältnis zu den 97 Bergedorfer Planstellen.

Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Dennis Gladiator hervor, die den Politiker allerdings ziemlich in Rage bringt. Denn die zuständige Innenbehörde hat die Mängel zwar erkannt, will sie aber nicht beseitigen, wie in der Antwort nachzulesen ist: „Unabhängig von den dargestellten Einschränkungen ist die Funktionalität und Einsatzfähigkeit der Feuer- und Rettungswache jederzeit gewährleistet.“

Innenbehörde: Kein Handlungsbedarf in Bergedorf

Behördensprecher Frank Reschreiter bestätigt auf Nachfrage, dass kein Handlungsbedarf gesehen wird: „Es gibt in Hamburg deutlich ältere Standorte der Feuerwehr und auch solche, wo Investitionen weit dringlicher sind“, erklärte er etwa mit Blick auf einen dringenden Neubau in Finkenwerder oder die gerade eingeweihte, zehn Millionen Euro teure Wache in Othmarschen. „Eine Verbreiterung der Tore am Sander Damm wäre ein erheblicher Kostenaufwand, weil sie in Beton eingefasst sind. Das steht in keinem Verhältnis, denn diese Wache ist trotz der kleinen Unzulänglichkeiten noch sehr gut aufgestellt.“

Dennis Gladiator traut seinen Ohren nicht: „Dass etwas irgendwie noch geht, reicht mir nicht. Gerade die Feuerwehr braucht in einem rasant wachsenden Bezirk wie Bergedorf genug Platz.“ Genau das stehe auch im Strategiepapier der Innenbehörde, „aber konkrete Pläne fehlen. Investitionen sind noch nicht mal in der mittelfristigen Finanzplanung vorgesehen.“

Polizeiwache im selben Gebäude wird aufwendig erweitert

Deshalb schauen die Berufsfeuerwehrleute neidisch auf die Kollegen von der Polizei. Im selben Gebäude am Sander Damm untergebracht, klagen sie schon seit Jahren über Platzprobleme – und bekommen nun einen kompletten neuen Flügel am Ludwig-Rosenberg-Ring als Neubau. „Es hätte Sinn gemacht, mit der Polizei auch die Erweiterung der Feuerwache zu planen, denn der Standort ist perfekt“, sagt Gladiator. „Und falls hier für die Feuerwehr mittelfristig kein Platz mehr ist, stünde jetzt noch das benachbarte Areal hinter der Jet-Tankstelle zur Verfügung.“

So weit will Frank Reschreiter nicht denken: „Die Feuerwehr bleibt, wo sie ist. Wir werden sie nicht gegen die Polizei ausspielen.“