Hamburg . Spezialkräfte der Polizei durchsuchten neun Objekte in Hamburg. Ihr Ziel: Eine Drogenbande, die im großen Stil in Neuallermöhe dealt.
In den Medien wird sie häufig als „schlagkräftigste Polizeieinheit Hamburgs“ gehandelt, die überall dort zum Einsatz, wo gewaltbereite Gruppen Widerstand leisten könnten: bei Razzien, Demonstrationen oder im Fußballstadion: Die Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit, kurz BFE.
Am heutigen Donnerstagmorgen haben die schwerbewaffnete Spezialkräfte der Polizei das Landeskriminalamt bei einer groß angelegten Drogenrazzia in Hamburg unterstützt. Gegen 6 Uhr stürmten die Polizisten zeitgleich mehrere Wohnungen in Neuallermöhe, Lohbrügge und Wilhelmsburg.
Razzia in sieben Objekten und Anschlussdurchsuchungen
"Es wurden sieben Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt", sagte Polizeisprecher Ulf Wundrack. Dabei handelte es sich um die Wohnungen von sechs Männern, die verdächtigt werden, im großen Stil am Edith-Stein-Platz in Allermöhe mit Drogen zu handeln – unter anderem auch mit Crystal Meth und Kokain. "Durch intensive Ermittlungen der Drogenfahnder konnten zunächst sechs Tatverdächtige identifiziert werden", teilte die Polizei dazu mit. Die mutmaßlichen Mitglieder der Drogenbande sind 18, 20, 21, 24 und 47 Jahre alt.
Drogenrazzia in Allermöhe
Zudem durchsuchte die Polizei die Bunkerwohnung der Männer direkt am Edith-Stein-Platz. "Dort wurden 15 Gramm Crystal Meth, 20 Gramm Marihuana und zwei Gramm Kokain sichergestellt", so Wundrack. In den Wohnungen wurden vier der Tatverdächtigen vorläufig festgenommen – darunter auch der Kopf der Drogenbande. "Dabei handelt es sich um den 21-Jährigen, der inzwischen vor einen Haftrichter kam", sagte Wundrack.
Zwei scharfe Maschinenpistolen in Gartenlaube
Da die Ermittler bei den Durchsuchungen auf weitere Adressen stießen, wurden über die Staatsanwaltschaft Hamburg weitere Durchsuchungsbeschlüsse auf dem Eilweg beim Amtsgericht erwirkt. "Dabei handelte es sich um zwei Parzellen in Kleingartenvereinen in Wilhelmsburg und Bergedorf sowie eine Wohnung in Reinbek", so Ulf Wundrack.
Die Gartenlaube in Bergedorf hat der 21-jährige Hauptverdächtige zwar nicht angemietet. Aber er gilt laut Polizei als Hauptnutzer der Parzelle. In der Laube entdeckten die Beamten nicht nur jede Menge Drogen-Verpackungsmaterial, sondern auch zwei scharfe Maschinenpistolen. Eine Wohnung im schleswig-holsteinischen Reinbeck geriet ins Visier der Rauschgiftermittler, weil dort der Mieter der Kleingarten-Parzelle lebt. In der Laube in Wilhelmsburg wurden drei Cannabis-Pflanzen sichergestellt.
Die Ermittlungen dauern an.