Bergedorf. Bergedorf. Nach der Hochhaus-Katastrophe von London: Gebäude im Bezirk sind auf ihre Feuergefahr überprüft worden.
Schock für die Mieter von 171 Wohnungen an der Bornheide 80 bis 82 im Bezirk Altona: Bei Brandschutzprüfungen durch Feuerwehr und Stadtentwicklungsbehörde fiel das 16 Stockwerke hohe Gebäude im Osdorfer Born durch. Die Hamburger Behörden hatten nach der schlimmen Hochhaus-Katastrophe in London vom 14. Juni mit 71 Toten Untersuchungen für alle Häuser über 22 Metern Höhe (acht Stockwerke) angeordnet. Die gute Nachricht aus Bergedorfer Sicht lautet: Alle unter diese Rubrik fallenden Häuser im Bezirk sind sicher.
Anders an der Bornheide: Dort wurde nun innerhalb der Fassadenkonstruktion brennbares Material entdeckt. Dabei handelt es sich um Dämmplatten aus gepressten Holzspänen. Zuerst war das feuergefährliche Material hinter der Vorhang-Fassade von den Fachleuten nicht entdeckt worden. Auch in den Unterlagen aus dem Baujahr 1969 gab es dazu keine Aufzeichnungen. Das Haus gehört dem Altonaer Spar- und Bauverein (altoba).
Alle Hochhäuser im Bezirk kontrolliert
Bislang haben Hamburgs Behörden 500 Hochhäuser (von fast 700) in der Stadt durch die Eigentümer überprüfen lassen – darunter alle in Bergedorf. Dabei handelt es sich um Gebäude der Baugenossenschaften Bergedorf-Bille, der SAGA und um das Einkaufszentrum CCB mit seinem Wohnturm an der B 5.
Gecheckt wurden unter anderem sechs Hochhäuser mit 287 Wohnungen der Bergedorf-Bille an Binnenfeldredder, Friedrich-Frank-Bogen, Ladenbeker Furtweg und drei Häuser am Sander Damm. Vorstand Marko Lohmann: „Wir sind ohne Beanstandungen durch.“ Für Lohmann kein Wunder: „Wir machen regelmäßig mit der Feuerwehr eine Brandverhütungsschau in unseren Gebäuden.“
Bornheide: Sanierung im März 2018 fertig
Ebenfalls durch den Brandschutz-TÜV kamen die SAGA-Hochhäuser an der Korachstraße und am Ladenbeker Furtweg. „Wir haben keine Vorhangfassaden im Bestand, die der Baualtersklasse des Falls im Osdorfer Born entsprechen“, beruhigt SAGA-Sprecher Gunnar Gläser. Auch das 1970 erbaute, 13 Stockwerke hohe CCB fiel den Brandexperten nicht unangenehm auf. Erst 2011 hatte der Gebäudeeigentümer die „Bergedorfer Mall“ unter Gesichtspunkten des Feuerschutzes saniert.
Eine Sanierung ist von Montag an auch an der Bornheide geplant. Außerdem stuft Hamburgs Berufsfeuerwehr die Brandgefahr so hoch ein, dass für die 400 Bewohner ab sofort eine Feuerwache rund um die Uhr eingerichtet wird. Die Sanierung des brandgefährdeten Hauses soll im März 2018 abgeschlossen werden.