Bergedorf-West. Pink Haus Bezirksamt will Gutachten

Lang genug hat es gedauert, jetzt ist die Abnahme der beiden Feuerschutztreppen erfolgt. Wie berichtet, musste das Haus der Jugend am Oberen Landweg in Sachen Brandschutz nachrüsten. „Jetzt ist der Betrieb im Obergeschoss wieder erlaubt“, sagt Dr. Sebastian Kloth, Chef des Internen Service im Bezirksamt. Er lässt noch eine Brandschutztür im Erdgeschoss einbauen und die Fluchtwege neu beschriften. Zudem gibt es neue Rauchmelder und Feuerlöscher.

Der Saal-Anbau bereitet weiter Sorgen, die Feuerwehr hat aus Sicherheitsgründen Anfang Oktober angeordnet, dass der Saal nicht mehr genutzt werden darf. Wie berichtet, ist das Dach marode, der Grund stimmt nachdenklich: Vermutlich wurde eine Dampfsperre falsch gesetzt, so Kloth, eindringende Feuchtigkeit hat die Balkenkonstruktion geschädigt. Und: Man werde klären, ob es sich um Planungsfehler oder Pfusch am Bau handele.

Helmuth Sturmhoebel (Die Linke) sorgt sich, dass das Geld für eine sachgerechte Mängelbehebung reicht. Flickschustereien seien keine Lösung. „Wir wollen kein Geld für immer neue Sofortmaßnahmen ausgeben. Deshalb haben wir jetzt ein umfassendes Gutachten für das ganze Haus in Auftrag gegeben“, stellt Sebastian Kloth klar. „Architekten und Ingenieure werden hoffentlich bis Jahresende mit ihren Prüfungen fertig sein.“

Diesen Ansatz unterstützen Bergedorfs Jugendpolitiker. „Das alte Haus ist ein Fass ohne Boden, das Gutachten hätte man längst machen sollen“, so Karin Rogalski-Beeck (SPD). Unterstützung erhält sie von Michael Böckenholt, früher Leiter des Juz Vierlanden: „Eigentlich müssten alle alten Häuser begutachtet werden.“

„Die Einschränkung zieht sich über Gebühr hin“

Die Folgen verspäteter Instandsetzungen tragen letztlich die Jugendlichen – wie die Saalnutzer im „Pink Haus“, wo zuvor getanzt, getagt und Musik gemacht wurde. „Die Einschränkung zieht sich über Gebühr hin. Wie soll das kompensiert werden?“, fragt Doris Winkler (Die Linke).

Diese ist nicht in Sicht – im Gegenteil: Der Raum wird dringend gebraucht, wenn 2018 das HdJ Lichtwarkhaus abgerissen wird und ein Neubau noch nicht steht. „Da schaffen wir keinen nahtlosen Übergang, wir brauchen für 18 bis 20 Monate eine Interimslösung“, sagt Bezirksamtsleiter Arne Dornquast. „Das kann im Sommer der Adventure-Park sein, teils aber auch das Pink Haus.“