Bergedorf/Reinbek.
Schneller als angekündigt haben Mitarbeiter der Zimmerei Reimers und Hansen aus den Vierlanden die hölzerne Pionierbrücke über die Bille wieder begehbar gemacht. Bei der turnusmäßigen Begutachtung der Brücke, die alle drei Jahre vorgeschrieben ist, hatten die Experten zwei verrottete Längsträger entdeckt und ihren Austausch verfügt. „Weil hierfür der Belag entfernt werden musste, haben wir den auch gleich mit erneuert“, sagt Bergedorfs Grünchef Wolfgang Charles.
Flickwerk an der einst von Wentorfer Bundeswehrsoldaten errichteten und 1998 komplett erneuerten Brücke hat es schon allerlei gegeben. Verrottete Geländer und Handläufe wurden ersetzt, und vor gut fünf Jahren ließ der Bezirk die Tragekonstruktion über dem Wasser mit mächtigen Metallklammern verstärken. „Nun aber haben wir erstmals tragende Teile ersetzen müssen“, sagt Charles.
Tatsächlich ist der Gesamtzustand der Brücke alles andere als gut. Das klobige Bauwerk fault und modert an allen Ecken und Enden. „Mit Sicherheit gibt es im nächsten Sommer wieder irgendetwas auszubessern, auch wenn die nächste Begutachtung erst in drei Jahren fällig ist“, ahnt Wolfgang Charles.
Im Nachhinein hat das Geschenk der Bundeswehrpioniere von einst sich als Bärendienst erwiesen. Denn weil der Bezirk die Brücke im Alleingang errichten ließ, will die Stadt Hamburg nun nicht als Träger eintreten und Instandhaltung oder gar einen Neubau bezahlen. Etwa die Hälfte des Bauwerks befindet sich auf Reinbeker Grund. Doch die noble Schlossstadt beteiligt sich nicht an den Kosten. Also wird munter weitergeflickt.