Bergedorf. Vorentscheidung Kandidat ist in letzter Sekunde abgesprungen – Es findet sich kein Bewerber für Vorsitz
Noch vor wenigen Tagen schien die Lösung für den Bergedorfer Bürgerverein gefunden, doch es ist anders gekommen. Auf der Mitgliederversammlung konnte der Vorstand keinen Kandidaten für den vakanten Posten des Ersten Vorsitzenden präsentieren: Der angekündigte Aspirant hatte in letzter Sekunde zurückgezogen. Nun wird es im Spätsommer um die Selbstauflösung des 1847 gegründeten Vereins gehen.
„Unser Schatzmeister Werner Felgenhauer und ich haben im Vorfeld mit fünf Personen gesprochen, vier Mitgliedern und einem Freund des Vereins“, berichtet Gerd Hoffmann. Der langjährige Vize fungiert nach dem Amtsverzicht von Christa Timmermann als amtierender Vorsitzender des noch rund 220 Mitglieder zählenden Vereins. „Werner Felgenhauer und ich haben alles versucht. Nach fast 50 Jahren im Verein ist dies eine schwere Entscheidung. Wenn aber auf der anderen Seite die Bereitschaft fehlt, Verantwortung zu übernehmen, ist die Selbstauflösung der logische Schritt.“
Hoffmann hatte während der Versammlung auch die Anwesenden gefragt, ob sich von ihnen jemand zur Wahl stelle. Diese Frage verhallte jedoch unbeantwortet in den Zuschauerreihen des kleinen Theaters am Neuen Weg.
Ein Zehntel der Mitglieder hatte sich eingefunden: Das Quorum hätte nach der Vereinssatzung gereicht, um einen neuen Vorsitzenden und einen Beisitzer für den zweiten unbesetzten Stuhl im erweiterten Vorstand zu wählen. Doch es fanden sich keine Kandidaten. Bevor die Selbstauflösung des Vereins voraussichtlich Ende August auf die Tagesordnung einer weiteren Mitgliderversammlung kommt, tritt noch einmal der Vorstand zusammen, um Details zu besprechen. Eines ist jedoch bereits klar. Hoffmann: „Für die Vereinsauflösung werden wir die Hilfe eines Anwalts in Anspruch nehmen.“