Bergedorf. KulturForum entwickelt sich im Eilzugtempo – Mietvertrag ist auf der Zielgeraden
Zum 1. Juli ist der Mietvertrag für Bergedorfs ehemaliges Gewerkschaftszentrum am Serrahn ausgelaufen: Während sich die Verhandlungen über einen neuen Vertrag nach Auskunft von Teilnehmern auf der Zielgerade befinden, boomt das Projekt KulturForum/Kulturhaus. Inzwischen werden die Termine für Veranstaltungen knapp.
So hat die im früheren KulturForum beliebte Reihe mit anspruchsvollem Kino inzwischen keinen Platz mehr am Serrahn. „Das Kino für Erwachsene ist ins Café Chrysander umgezogen, bei uns startet der Verein Kulturhaus nach der Sommerpause ein Kinderkino, sonntags haben wir noch Platz dafür“, bestätigt Ernst Heilmann. Der Chef des DGB in Bergedorf zählt mit Peri Arndt (KulturForum), Birghild Böcker (Kulturhaus e.V.) und Girija Harland (Verein Bergedorfer für Völkerverständigung) zu den Köpfen des Projektes.
Für die überaus erfolgreiche Vermarktung des Saals zeichnet sich Thomas Koops verantwortlich. Heilmann: „Es sind heute schon Termine bis in den Februar hinein gebucht, ohne diesen bombigen Erfolg ständen wir nicht so gut da.“ Ein offenes Geheimnis: Die Finanzierung von Miete und dauerhaftem Betrieb bleibt eine Aufgabe.
Eine Leidtragende des Erfolgs ist Inken Bruns: Die frühere Mitorganisatorin der Kino-Reihe FilmForum sucht heute für ein internationales Chorprojekt neben einem geeigneten Chorleiter auch Probemöglichkeiten. „In Kooperation mit dem Verein Bergedorfer für Völkerverständigung wollen wir ein Ensemble aus Migranten, Flüchtlingen und natürlich auch Deutschen formen. Türken und Griechen, Russen und Polen wollen wir ebenso dafür begeistern wie Afghanen, Syrer und weitere Flüchtlinge.“
Unterschlupf haben am Serrahn dagegen die derzeit heimatlosen Teilnehmer von Lola-Tanzkursen gefunden: „Ihnen gewähren wir Unterschlupf, bis der Wasserschaden im Lola-Saal wieder behoben ist“, sagt Peri Arndt.
Allen Unkenrufen zum Trotz klappen Veranstaltungsorganisation und Terminplanung inzwischen weitgehend reibungslos, so Arndt: Vertreter von Kulturhaus und KulturForum nehmen an den regelmäßigen Sitzungen zur Terminkoordination teil: „Zudem stehen die vier Vorstandsmitglieder in ständigem Kontakt, manches funktioniert dann allein auf Zuruf.“
Im Aufwind ist auch das Projekt „Haus für Alle“ in Verantwortung des Vereins „Bergedorfer für Völkerverständigung“. Freitags gestartet bitten Girija Harland und Mitstreiter künftig zusätzlich auch donnerstags zum interkulturellen Café, verrät Heilmann. Die Termine werden flankiert von Beratungsangeboten, so etwa der Ausbildungsplatzinitiative Bergedorf. Das Interesse ist auf allen Seiten groß, freut sich Heilmann: „Bergedorfs Job-Paten werden künftig zusätzlich zur Ausbildungsplatzinitiative Beratungen für Migranten anbieten.“
Eine Kinderkino-Reihe möchte der Verein Kulturhaus sonntags am Serrahn etablieren. Start ist am 3. September mit den „Molly Monsters“. Am 8. Oktober soll der Streifen „Mulle Wapp“ gezeigt werden. Bereits am 29. Oktober sind „Die Baumhauskönige“ im Programm. Für den 12. November ist der Film „Michel“ vorgesehen, für den 26. November „Alles steht Kopf“. Die Vorstellungen sollen jeweils um 14 Uhr beginnen.