Bergedorf. Bergedorf. Beratungsstelle der Kripo empfiehlt den Einbau mechnischer Sicherungen - und aufmerksame Nachbarn.

. Pünktlich mit der Ferienzeit kommen auch die Einbrecher: „Wer jetzt schlechter geschützt ist als der Nachbar, kann bei seiner Rückkehr aus dem Urlaub eine böse Überraschung erleben“, warnt Hauptkommissar Volker Reimers von der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle Hamburg. „Leider ist es immer noch so, dass sehr viele Wohnungen und auch Häuser Türen und Fenster ganz ohne Einbruchsschutz haben. Das erkennen Täter sofort. Denn sie suchen gezielt nach Gelegenheiten, wo der Einbruch samt Durchsuchen und die Flucht mit der Beute weniger als fünf Minuten dauert.“

Einbruchszahlen leicht rückläufig

Obwohl die Zahlen in Bergedorf aktuell rückläufig sind – 351 Einbrüche wurden 2016 aktenkundig, gut elf Prozent weniger als 2015 – liegen sie im Zehn-Jahres-Vergleich weiter im oberen Drittel. Und aufgeklärt wird nicht mal jeder Dritte. „Der Schock für Betroffene sollte nicht unterschätzt werden“, sagt Volker Reimers. „23 Prozent der Einbruchsopfer können in der betroffenen Wohnung nicht mehr ruhig schlafen und wollen ausziehen.“ Wir haben Hauptkommissar Reimers um seine zehn wichtigsten Tipps für Einbruchsschutz gebeten:

Zehn Tipps von der Polizei

1. Mechanische Sicherung von Türen, Fenstern und Rollläden. Wer hier aktiv werden will, sollte beim Nachrüsten auf die DIN 18104 achten. Wird ausgewechselt, gilt die DIN 1627. Auch empfiehlt Reimers Gitter vor versteckten Fenstern und Querriegel auf der Innenseite von Wohnungs-Eingangstüren.

2. Abschließbare Fenstergriffe allein sind kein Einbruchsschutz. Die Täter hebeln die Fenster gewöhnlich mit einem Schraubendreher aus der Verankerung. Dafür reichen ihnen 15 Sekunden. Auf das laute Einschlagen von Scheiben wird bewusst verzichtet.

3. Fenster nie in Kippstellung offen lassen, wenn man die Wohnung verlässt – auch nicht nur für kurze Zeit. Die meisten Einbrüche geschehen tagsüber, weil Fremde dann weniger auffallen als nachts.

4. Die Nachbarn über den eigenen Urlaub informieren. Dann sind die aufmerksamer, wenn es verdächtige Geräusche oder Personen gibt.

5. Die Nachbarn auch um das Leeren des Briefkastens bitten. Zudem ihnen den Carport zum Parken anbieten, um ihn nicht über Wochen leer stehen zu lassen.

6. Zeitschalt-Uhren installieren, damit abends und auch morgens in allen Räumen mal das Licht brennt. Gleiches gilt für Radios und Fernseher, denn oft lauschen die Täter an Türen, ob es im Haus Geräusche gibt.

7. In Mehrfamilienhäusern nicht grundsätzlich bei jedem Klingeln auf den Türsummer drücken. Täter „schleichen“ sich so gern in Treppenhäuser, um in Ruhe menschenleere Wohnungen aufzuspüren. Oft hilft die Installation einer Kamera an der Eingangstür, um ungebetene Gäste abzuschrecken.

8. Bei verdächtigen Personen auf dem Grundstück oder in der Straße gern die 110 wählen. Die Polizei kommt kostenlos und nimmt deren Personalien auf. Das schreckt wirksam ab.

9. Eine Außenbeleuchtung installieren, die das Anwesen von allen Seiten erreicht und gern von Bewegungssensoren ausgelöst wird. Diese Technik nicht abschalten, wenn man in den Urlaub fährt.

10. Sicherheits-Elektronik wie Video-Überwachung und Alarmanlagen nur als zusätzlichen Schutz installieren. Allein halten sie keinen Einbrecher ab.

Individuelle Beratung durch die Kripo

Mehr Details gibt es bei kostenfreien Terminen in der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle an der Caffamacherreihe 4 in der Hamburger Neustadt, (040) 428 67 07 77. Volker Reimers und seine zwölf Kollegen haben dort eine große Ausstellung zur Sicherheitstechnik und händigen neben umfangreichem Info-Material auch Listen mit empfohlenen Handwerksbetrieben aus.