Bergedorf. Bergedorf. Der Verein baut Norddeutschlands größte Igel-Auffangstation. Doch das geht nur mit „Manpower“.
Dieses mit 1150 Gramm wohlgenährte Prachtexemplar hat es schlimm erwischt. Das Säugetier hat eines seiner Vorderbeine verloren. „Das ist für einen Igel besonders schlimm, denn so kann er mit seinen vorderen Gliedmaßen nicht mehr nach Nahrung graben“, sagt Vanessa Haloui. Von den Tierschützern von Looki, dessen Vorsitzende Haloui ist, wird das dreibeinige Stacheltier liebevoll „Captain Hook“ genannt.
Damit es „Hook“ und all die anderen kleinen Wildtiere richtig gut haben, besitzt der Verein seit kurzem ein 1200 Quadratmeter großes Grundstück am Pollhof nahe der A 25. Dort soll bis Spätsommer Norddeutschlands größte Igel-Auffangstation entstehen.
90 Prozent der Vereinsmitglieder sind Frauen
Doch dafür braucht Looki dringend „Manpower“. Looki-Chefin Haloui erklärt: „Unser Verein besteht zu 90 Prozent aus Frauen. Wir können die Säcke mit dem speziellen Kiesdrainagesand und die schweren Gehwegplatten, womit das vordere Clubgelände befestigt werden soll, nicht schleppen.“
Deshalb wünschen sich die Tierschützer für den 19. und 20. Mai, jeweils 13 Uhr, viele männliche Helfer. Anfahrt zum Clubgelände über die B 5 und die Straße Am Pollhof, dann dem weißen Emblem „Looki“ folgen. Wer nicht persönlich erscheinen kann: Auch Spenden an Gartengeräten werden gern genommen.
Gartenhäuschen wird von Fachkräften aufgestellt
Der Kies wird am nächsten Freitag geliefert. Einen Tag später karren die „Lookisten“ dann die Platten heran. Eine Woche nach dem Arbeitseinsatz wird das Gartenhäuschen von Fachkräften aufgestellt, es soll gleichermaßen als Clubheim und Quarantäne-Station für kranke Tiere dienen.
Viel hat Looki in Eigenregie bereits geschafft, etwa einen Holzzaun aus Altholz sowie ein großes Eingangsschild gebaut und den vorderen Bereich des Grundstücks von Unkraut befreit. Hierbei half tatkräftig ein Bauer aus Ochsenwerder mit einem Schlegelmäher, der den zugewachsenen ehemaligen Obstgarten vom Gestrüpp befreite.
Tag der offenen Tür geplant
Zwei Firmen stifteten Holzpaletten, aus denen auf dem Areal fünf Gehege entstehen werden: drei für Igel, je eines für Vögel und Eichhörnchen. Es gibt mit dem 2. September sogar schon einen Termin für eine Einweihungsfeier, zunächst nur für Mitglieder und Spender. Ende des Monats folgt der Tag der offenen Tür.
Die Bergedorfer Tierschützer haben dieses Jahr auf das bisherige Winterquartiers-grundstück verzichtet. Deshalb wurden über die kalte Jahreszeit „nur“ 13 Igel aufgenommen – alle privat bei den Mitgliedern. So wie „Captain Hook“ im Garten von Sabine Dohrau, wo er täglich sein Vier-Gänge-Menü bekommt. „Fressen ist sein Hobby“, sagt die Igelfreundin.