Bergedorf .
Eine Sandwüste mitten in Bergedorf – so sah die Stadtplanung der 50er-Jahre aus. Um das Zentrum autogerecht zu machen, wurde die vierspurige Bergedorfer Straße kurzerhand mitten durch die teils 300 Jahre alte Vorstadt geschlagen. Das Opfern von Identität und Heimat galt damals als unerlässlich, um in der Zukunft anzukommen.
Viel Stoff für die beliebten Rundgänge des Kultur- & Geschichtskontors, die Ende April starten und deren Programm ab sofort unter anderem in der Bücherhalle und im Kontor am Reetwerder 17 als Broschüre „Kiek mol“ ausliegen. Zu finden ist das Programm auch im Internet unter www.geschichts-kontor.de.
Den Anfang macht am Sonnabend, 29. April, die Tour durch Bergedorf-Süd. Diesen Gründerzeit-Stadtteil hat die Durchbruchstraße vor 60 Jahren von Bergedorfs Zentrum abgeschnitten. Kontor-Chef Christian Römmer macht sich ab 14 Uhr (Treffpunkt: Alter Bahnhof, Neuer Weg 54) mit seinen Gästen auf eine etwa zweistündige Tour durch die Alltags-, Schul- und natürlich die Eisenbahngeschichte dieses Quartiers.
Weitere Rundgänge führen unter anderem über das in den 20er-Jahren entstandene Gojenbergs-Viertel (13. Mai), durch das Villengebiet (15. Juli), nach Lohbrügge (3. September) und sogar über den Friedhof (16. September). Die Teilnahme kostet jeweils 8 Euro und ist am Treffpunkt zu bezahlen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.