Lohbrügge. Lohbrügge. Ein neuer Entwurf für den Ausbau des Kommissariates 43 liegt vor. Bauantrag noch in diesem Jahr?

Zu viel Masse, zu wenig Klasse: Den ersten Entwurf für ein neues Bergedorfer Polizeikommissariat 43 hatte Hamburgs Oberbaudirektor Jörn Walter vergangenes Jahr rundheraus abgelehnt. Er wünschte sich einen prägenderen Bau für die zentrale Lage am Sander Damm/Ludwig-Rosenberg-Ring. Jetzt liegt ein neuer Entwurf vor – und der hat den Segen aller. In „harter Arbeit“ hätten sich die Beteiligten nun geeinigt, informierte Bergedorfs Baudezernent Uwe Czaplenski im Stadtentwicklungsausschuss. Die mit der Planung des Kommissariates beauftragte Sprinkenhof AG strebe an, bis Ende des Jahres den Bauantrag für das neue Kommissariat einzureichen. Auch Bergedorfs Bauausschuss hat dann aber noch ein gewichtiges Wörtchen mitzureden.

Bezirkspolitiker meinen: „nicht ästhetisch“

Vorerst stehen alle Zeichen auf Grün: Geld für den Bau hatte die Stadt bereits 2016 in Aussicht gestellt; auch das Baurecht lässt dort laut Bezirksamt einen Neubau dieser Größe zu. Womöglich steht den Planern nur eine Geschmacksdebatte ins Haus. Denn die Bergedorfer erwartet ein Gebäude von beträchtlicher Größe: Etwa 25 Meter wird das Regionalkommissariat hoch sein – ein eher funktional wirkender Bau mit langen Fensterfronten, der sich teilweise über den Altbau des jetzigen Kommissariates erstreckt. Der Clou des Entwurfs zeigt sich erst von der Bahnhofsseite aus: Dort beschreibt das Gebäude eine leichte Kurve, wird zu einem Rundbau, der den Bereich des jetzigen Hinterhofes einnimmt. Ein erstes Urteil hatten die Bezirkspolitiker im Stadtentwicklungsausschuss dennoch schnell gefällt: „Rein optisch überhaupt nicht ästhetisch“, befand Katja Kotzbau (SPD). Fraktionsgenosse Werner Omniczynski meinte mit Blick auf die Höhe: „Kein ganz dezentes Gebäude.“ Das fachliche Urteil lautet anders: Der neue Bau habe mit seiner Metallfassade eine eigenständige Formensprache, füge sich dennoch gut ein, so Oberbaudirektor Jörn Walter.

Jetzt kommt die Funktionalitätsprüfung

Entscheidend für die deutlich mehr als 200 Mitarbeiter des Bergedorfer Kommissariates bleibt die Funktionalität: Seit Langem ist die alte Wache zu klein, es fehlt an Büros, an Umkleideräumen, an Aufenthaltsqualität auch für die Besucher. Das soll sich ändern – auch wenn viele Details der Innengestaltung noch gar nicht feststehen. Das sei Bestandteil der nun anstehenden Funktionalitätsprüfung, erklärt Bergedorfs Kommissariatsleiter Hans Siebensohn: „Wir freuen uns darauf und stehen mit aufgekrempelten Ärmeln bereit.“