Boberg. Boberg. Sylvia Langer (46) ist neue Geschäftsführerin des Krankenhauses - und hat viele Pläne: „Wir werden bauen müssen“
Weit über Hamburgs Grenzen hinaus genießt das Berufsgenossenschaftliche (BG) Klinikum Hamburg, kurz Unfallkrankenhaus Boberg, einen guten Ruf. Und genau dieser Ruf war es, der Sylvia Langer hierher gelockt hat: Seit kurzem ist die 46-Jährige neue Geschäftsführerin der Klinik an der Bergedorfer Straße 10. Sie teilt sich die Position mit dem langjährigen Chef Dr. Hubert Erhard (67), der noch einen Vertrag bis Ende 2018 hat. Gemeinsam will das Duo die großen Aufgaben des neuen Jahres angehen.
Erste Pläne für einen Bau wurden verworfen
„Ein Thema, das uns 2017 beschäftigen wird, ist das Bauen“, stellt Sylvia Langer fest. Schon vor einiger Zeit hatte es Pläne für einen weiteren Bau gegeben – denn mehrere Abteilungen sind in Containern mit begrenzter Nutzungsdauer untergebracht. Das Vorhaben, bei dem zwei vorhandene Gebäude verbunden werden sollten, wurde jedoch ad acta gelegt, da es in der geplanten Form nicht realisierbar war.
Und Sylvia Langer möchte auch strategischer vorgehen. „Wir müssen einen Masterplan fürs Gelände erarbeiten“, meint die gebürtige Jenaerin. Wichtig sei es, zunächst mit den Chefärzten die Wünsche und Erfordernisse der Zukunft zu klären. Erst dann könne alles zu einem tragfähigen Konzept für die Boberger Klinik (2200 Mitarbeiter, 735 Betten, etwa 180 Millionen Euro Umsatz) verarbeitet werden. Sicher sei aber: „Wir werden bauen müssen – die Frage ist nur, in welcher Größe und in welchen Bereichen.“
Es fehlt an Pflegepersonal
Ein weiteres Thema wird der Bereich Pflege sein. Wie allen Krankenhäusern fehlt es auch dem Berufsgenossenschaftlichen Klinikum in diesem Bereich an Personal. In einer wachsenden Stadt sei nicht nur die Frage, wie die planerischen Kapazitäten in einer Klinik geschaffen würden, sondern auch: „Wie bekommen wir die Fachkräfte dafür?“ Wichtig sei es, die Mitarbeiter langfristig zu binden. Vorteil der Boberger Klinik: Sie hat etwa 150 Personalwohnungen auf dem Gelände.
Dass Boberg ein berufsgenossenschaftliches Krankenhaus ist, das sich aus den Beiträgen der Arbeitgeber finanziert und deshalb anders arbeitet als etwa städtische Kliniken, hat Sylvia Langer an der Aufgabe in Boberg gereizt. „Es ist interessant, die BG-Welt kennenzulernen.“
„Hamburg ist sehr lebenswert“
Die 46-Jährige hatte nach dem Abitur zunächst von 1989 bis 1997 Sportwissenschaften und Anglistik studiert, arbeitete danach als Sporttherapeutin und studierte Gesundheitsmanagement/Ökonomie in Kaiserslautern. Von 2001 bis 2006 zeichnete sie bei einem großen Klinikbetreiber als Geschäftsführerin für den Rehabereich verantwortlich, wechselte dann zur Universitätsmedizin Greifswald. Dort arbeitete sie unter anderem als Referentin des Ärztlichen Vorstandsvorsitzenden, verwaltete als kaufmännischer Vorstand ein Umsatzvolumen von 250 Millionen Euro.
Der Ruf der Boberger Klinik ließ sie nun in den Norden wechseln. Und die Stadt selbst? „Hamburg ist ja sehr lebenswert“, sagt sie.