B. Jugendparlament Verkehr um Luisen-Gymnasium entschärfen – Wann kommen 200 neue Fahrradbügel?
55 junge Leute haben vor kurzem bei „Jugend im Parlament“ über kommunalpolitische Themen diskutiert und dabei eigene Ausschüsse gebildet – zu Verkehr, Stadtentwicklung und Sozialem (wir berichteten). Im Verkehrsausschuss verabschiedeten die Abgeordneten jetzt einstimmig den Antrag der Nachwuchs-Verkehrspolitiker. Mit ihm wird sich nun die Bezirksversammlung befassen.
Dominic Huhn vom Luisen-Gymnasium stellte die Ergebnisse der Diskussionen dem Gremium vor. „Gerade morgens vor Schulbeginn, wenn Busse und Autos hier unterwegs sind, kommen Schüler mit dem Fahrrad kaum durch“, berichtete der Gymnasiast.
Der Antrag greift das Problem auf – so soll das Bezirksamt aufgefordert werden, zusammen mit der Polizei zu prüfen, ob die Straße Pfingstberg ab Doktorberg zur Einbahnstraße in Richtung Schule gemacht werden könnte. Alternativ sollen einseitige Halteverbote geprüft werden.
Schulleiter Dr. Werner Baum hat die Eltern bereits mehrfach aufgefordert, den Pfingstberg morgens nur noch in Richtung des Luisen-Gymnasiums zu befahren – so wie es auch die Schulbusse tun. Allerdings ohne Erfolg: Im aktuellen Elternbrief wird der Schuldirektor nochmal deutlich und empfiehlt „in Rücksprache mit der Polizei“ dringend, freiwillig den Pfingstberg zur An- und den ebenfalls sehr schmalen Reinbeker Weg ausschließlich zur Abfahrt zu nutzen.
Neben diesem Punkt stand für das Jugendparlament der Radverkehr im Fokus. So solle sich das Bezirksamt „mit hoher Priorität“ um die 2014 beschlossenen je 100 Fahrradbügel am Bahnhof Bergedorf und in der Bergedorfer City kümmern. Zudem solle das Bezirksamt sicherstellen, dass der Verkehrsausschuss ein Jahr nach Inbetriebnahme der Stadtradstationen im Bezirk eine Zwischenbilanz für die einzelnen Stationen erhalte.
Eine Idee der Schüler ist auch eine Bergedorfer „Fahrradwoche“, bei der im Zentrum der Wettbewerb stehen könnte, welche Schule die meisten Schüler in dieser Woche aufs Fahrrad bringt.
Die Bezirkspolitiker lobten den Einsatz der Schüler: „Wir würden uns freuen, wenn das nicht nur bei einer Veranstaltung bleibt“, sagte Norbert Fleige (Grüne). Nils Springborn (SPD) betonte: „Es ist ein erfrischendes Element, dass bei Schülern nicht immer schon die Grenzen im Kopf da sind.“ Julian Emrich (CDU) hob die Verkehrssituation am Pfingstberg hervor: „Auch nach Einschätzung der Polizei gibt es dort Probleme.“ Alexandra Simon-Homberger (SPD) regte an, dass die Schüler direkt die Eltern ansprechen, die mit ihren Autos auch die radfahrenden Schüler ausbremsen. Dominic Huhn nahm diese Anregung auf: „Vielleicht könnten wir auch eine Aktion mit Flyern starten“, sagte der „Lui“-Schüler.