Bergedorf. Bergedorf. Die Klinik für Kardiologie wurde erweitert. Modernste Überwachung für Infarkt-Patienten.
. Es ist ein wichtiges Stück Sicherheit für alle Bergedorfer: Das Bethesda Krankenhaus hat seine Kardiologische Klinik deutlich ausgebaut, ist damit zentraler Anlaufpunkt für alle Herzinfarkt-Patienten im Bezirk. „Wir haben jetzt 34 Betten samt modernster EKG-Überwachung und sind an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr besetzt“, sagt Chefarzt Dr. Peter Unger. Meist sind alle Betten belegt.
Zehn Ärzte im Einsatz
Der 61-Jährige, der seit drei Jahren die Kardiologie am Bethesda auf- und stetig ausgebaut hat, ist nun Chef von 32 Mitarbeitern, darunter zehn Ärzten. Dass seine erweiterte Station direkt neben die Intensiv-Station gezogen ist, gibt zusätzlich Sicherheit. Schließlich ist der plötzliche Herztod selbst in Deutschland noch ein großes Thema: „Jeder dritte vom akuten Herzinfarkt Betroffene stirbt“, bestätigt Peter Unger mit Blick auf immerhin 300 000 Infarkt-Fälle im Jahr.
Schnelle Behandlung lebenswichtig
Entscheidend ist die schnelle Behandlung: „Innerhalb von 60 Minuten muss der Patient auf dem OP-Tisch liegen und das verschlossene Gefäß am Herzmuskel geöffnet werden“, sagt Unger. Auch die Länge des Transportweges entscheide oft über Leben und Tod.
Oft auch junge Menschen betroffen
Betroffen von einem Herzinfarkt sind längst nicht mehr nur Senioren, sondern immer stärker auch jüngere Menschen: Ungesundes Leben, zu wenig Bewegung, Übergewicht und Rauchen setzten auch ihren Herzkranzgefäßen gefährlich zu. „Bluthochdruck und Herz-Rhythmus-Störungen können erste Anzeichen sein, sollten zumindest beobachtet werden“, rät Dr. Unger.
Ihm macht die geringe Zahl niedergelassener Kardiologen in Bergedorf Sorgen: „Das sind hier nur zwei Kollegen, die den Bedarf natürlich längst nicht abdecken. Die doppelte Zahl wäre angesichts der gut 120 000 Bergedorfer sinnvoll.“
Experten für alle Arten von Herzschrittmachern
Immerhin haben die mit der erweiterten Bethesda-Klinik für Kardiologie nun eine hochmoderne Institution in der Nähe: Rund um die Uhr steht hier ein erfahrenes Ärzte-Team bereit, selbst für komplizierte Infarkte samt Wiederbelebung. Zudem werden alle Arten von Schrittmachern eingesetzt und überwacht.
Müssen die Patienten zur Überwachung in der Klinik bleiben, stehen 16 Online-EKGs zur Verfügung. Die Betroffenen müssen also nicht im Bett neben den Apparaten liegen, sondern können sich – ausgestattet mit Elektroden – auf der Station frei bewegen.