Boberg. Lohbrügge. Zum zweiten Mal in vier Wochen haben Brandstifter bei Vermietern amerikanischer Stretch-Limousinen zugeschlagen. 15 Autos zerstört!

Unbekannte Täter haben in der Nacht zu gestern auf einem Firmengelände am Rudorffweg offenbar gezielt sieben Stretch-Limousinen und zwei Partybusse der Verleihfirma „Deinelimo.de“ in Brand gesteckt. Insgesamt wurden 15 Autos zerstört.

40 Feuerwehrleute bekämpfen die Flammen

Um 3.11 Uhr ging der Alarm in der Feuerwehr-Leitstelle ein: Drei Autos brennen im „Kfz & Lackierzentrum Hamburg“. Als die Feuerwehrleute im vorderen Bereich löschten, sahen sie plötzlich einen großen Feuerball hinter der Werkstatthalle. Einsatzleiter Sven Goes forderte Verstärkung an. Insgesamt kämpften in der Nacht mehr als 40 Einsatzkräfte gegen die Flammen. Dazu gehörten die Berufsfeuerwehren Bergedorf und Billstedt sowie die Freiwilligen Feuerwehren Boberg und Lohbrügge. Erst nach mehr als zwei Stunden war das Feuer gelöscht. Drei Limos, die mit Gas betrieben wurden, ließ die Feuerwehr wegen der Explosionsgefahr dagegen überwacht ausbrennen.

Wachhunde im Zwinger eingesperrt

Die Brandexperten des Landeskriminalamtes (LKA 45) nahmen gestern gegen 10.30 Uhr die Ermittlungen vor Ort auf und untersuchten die zerstörten Fahrzeuge auf Spuren. „Derzeit gehen wir von gezielter Brandstiftung aus, da an zwei entfernten Stellen auf dem Gelände gleichzeitig Fahrzeuge brannten“, sagt Polizeisprecher Holger Vehren. Wie der oder die Täter auf das Gelände kamen, ist unklar. Das Tor war bei Eintreffen der Feuerwehr verschlossen. Die Wachhunde waren allerdings im Zwinger eingeschlossen.

Firmenchefin unter Schock

„Deinelimo.de“ bezeichnet sich selbst als Norddeutschlands größter Limousinenservice. Das Unternehmen hatte erst im April seinen Sitz von Ahrensburg an den Rudorffweg im Gewerbegebiet Osterrade verlegt. Die 32-Jährige N., Inhaberin der Lackiererei und der Verleih-Firma, leitet das Unternehmen zusammen mit ihrem Mann. N. stand gestern offenbar unter Schock, wollte sich nicht äußern.

Neue Konkurrenz mit krimineller Energie?

Denn erst Ende April hatten Feuerteufel zwei Stretch-Limos des Mitbewerbers „Clublimo.de“ an der Randersweide in Nettelnburg angezündet (wir berichteten). Bis heute sind die Täter nicht ermittelt. „Das muss jemand gewesen sein, der mit seinen Limousinen auf den Markt drängen will“, vermutet Reza Cavalli von „Clublimo.de“. Er zeigte sich betroffen. Mit dem Geschäftsführer aus Boberg sei er aufgewachsen. „Ich habe alle Limousinen in Sicherheit gebracht“, berichtet Harald Schadach (Hamburg-Limo). Um ein Haar hätte es seinen Excalibur Stretch erwischt: Die Limousine sollte am Rudorffweg lackiert werden. An einen neuen Konkurrenten als Täter glaubt er nicht: „Vielleicht gibt es jemanden, den Limousinen ärgern.“

Hinweise an die Kripo unter Telefon (040) 4 28 65 67 89.