Bergedorf. Bergedorf. Das ehemalige „Waldschloss“ verkommt weiter. Zwar meldete sich ein Interessent, doch der Eigentümer will nicht verkaufen.

Schäbig und verwahrlost: Nach den letzten Schönheitsreparaturen im Jahr 2008 ist das ehemalige „Waldschloss“ an der Wentorfer Straße 155 in einem jämmerlichen Zustand. Was einst Hotel, später Unterkunft für Asylbewerber war, steht seit 13 Jahren leer. Zumindest meistens, denn „teilweise wohnen da irgendwelche Leute. Aber die Nachbarn haben sich lange nicht beschwert, sie mussten sich wohl daran gewöhnen“, weiß Andrej Kusmin.

Der bürgernahe Beamte der Polizei wies zuletzt das Bezirksamt an, einen Bauzaun aufzustellen, damit sich niemand verletzt: Zwar ist das Erdgeschoss mit Brettern zugenagelt, aber hinterm Haus stehen Fenster offen, wurden Scheiben eingeschlagen, liegen Farbeimer, Lampenschirme und Schutt herum.

Gastronom interessiert sich für Immobilie

„Ich fahre da oft vorbei und ärger mich, dass da nichts passiert“, sagt Marco Brakhage. Für ihn könnte der Standort, den täglich immerhin 20 000 Autofahrer passieren, interessant sein. Brakhage, der mit einem Partner unter dem Namen „Quick’s, der BurgerMeister“ sieben Franchise-Läden betreibt, würde das Grundstück gern kaufen: „Da soll aber kein Burger-Laden rein. Ich möchte Mietwohnungen bauen“, sagt der Geschäftsmann, der zunächst einen Abriss-Bagger bestellen wollte.

Beim Stichwort Wohnungsbau wird das Bezirksamt hellhörig: „Das wäre sehr in unserem Sinne. Mit dem Ziel würden wir einen Eigentümerwechsel begrüßen“, meint Rathaussprecher Dr. Andreas Aholt. Immer wieder habe man den Eigentümer fast angefleht, aktiv zu werden. Aber mit Blick auf die Vornutzung als gewerbliche Immobilie habe das Amt eben keine feste Handhabe.

Eigentümer: „Es gibt keine ernsthaften Interessenten“

Wer beim Eigentümer, der Alster-Terrain Bau- und Grundstücks GmbH anruft, erfährt: „Wenn vermietet wird, würden wir die erforderlichen Reparaturen übernehmen.“ Eine Sanierung hänge von der künftigen Nutzung ab. Man habe das Haus der Stadt zur Unterbringung von Flüchtlingen angeboten und noch keine positive Entscheidung erhalten. Ein Verkauf aber sei ausgeschlossen, zumal es „keine ernsthaften Kaufinteressenten“ gebe.

Schade, meint Marco Brakhage: „Bei mir hat sich keiner zurückgemeldet. Die scheinen überheblich zu sein und haben es wohl nicht nötig, zu verkaufen.“ Und so kann es passieren, dass die Bergedorfer noch ein weiteres Jahrzehnt auf die „Schloss-Ruine“ gucken müssen.