Lohbrügge. StabiLoh

Sie hat Angst, weil ihre Eltern sich ständig streiten und auch schlagen. Das verriet eine Elfjährige in der Stadtteilschule Lohbrügge, die sich um Hilfe bemühte. So kam das Mädchen schließlich zur Familienberatung „StabiLoh“ am Kurt-Adams-Platz. Hier arbeitet die Diplom-Pädagogin und systemische Beraterin Heike Hannemann, die auch das Jugendzentrum am KAP leitet: „Die Tochter hat es geschafft, dass ihre Eltern zur Beratung kamen. Am Ende haben sich alle gut verstanden.“

So harmonisch geht es natürlich nicht immer zu in der Einrichtung der Auferstehungsgemeinde, die seit 2007 besteht. Fünf Berater teilen sich die 39-Stunden-Stelle, die mit jährlich 67 000 Euro durch die Stadt unterstützt wird – unter dem Stichwort „sozialräumliche Angebotsentwicklung“, ein sogenanntes SAE-Projekt. „Oft sind die Kinder nur Symptomträger, die Probleme liegen bei den Eltern, die sich nicht kümmern. Und so werden manche Kunden uns direkt vom Jugendamt geschickt“, sagt die Pädagogin, die jährlich etwa 50 Familien berät. Das Themenspektrum ist weit. Da geht es etwa um Trennungs- und Scheidungsberatung: Wer sieht wann die Kinder? Wer redet direkt miteinander anstatt „sag deinem Vater, dass er beim nächsten Mal gefälligst . . .“

Und natürlich gibt die Pubertät viel her: Da sitzen die Söhne gern zu lange am PC, die Töchter hängen ewig am Handy. „Ab 14 fangen halt die Probleme an, da muss man gemeinsam nach Lösungen suchen und vielleicht auch Verträge miteinander abschließen“, sagt Heike Hannemann, die ebenso bei Schulverweigerung, Magersucht oder Drogenproblemen hilft. Manchmal aber auch verweist sie zur psychologischen Hilfe in der Tagesklinik am Bethesda.

Die Beratungsstelle bietet montags von 17 bis 19 Uhr eine kostenlose Sprechstunde. Donnerstags sind die Helfer auch in der Kita „Wackelzahn“ anzutreffen, freitags an beiden Orten: Vormittags in der Kita am Bornbrook, nachmittags am KAP. Wer unter Telefon (040) 51 32 72 20 anruft, bekommt schon ein bis zwei Wochen später einen Termin. Eine Beratung dauert meist 60 Minuten. Oft sei das Problem nach zehn Terminen aus dem Weg geräumt, so Hannemann.