Bergedorf. Bergedorf. 600 Betten in 30er-Parzellen: Der ehemalige Max-Bahr-Baumarkt wird zur Erstaufnahme für Flüchtlinge. Ein Notlager.
Der Handlungsdruck steigt: Hatte Bezirksamtsleiter Arne Dornquast gerade erst vorige Woche in Zollenspieker verkündet, die zentrale Erstaufnahme werde aufgelöst, wurde er nun kurzfristig informiert, dass es eine neue geben wird – mitten in Bergedorf: Schon diesen Freitag sollen bis zu 600 Flüchtlinge im seit März 2014 leer stehenden Max-Bahr-Baumarkt an der Kurt-A.-Körber-Chaussee 83 aufgenommen werden.
Verhandlungen mit Möbel-Riesen XXXLutz
„Hamburgs Sozialbehörde und auch wir hatten mehrfach mit dem Inhaber, dem österreichischen Möbel-Riesen XXXLutz, verhandelt. Jetzt hat die Innenbehörde nachgelegt und seine Zustimmung erhalten. Auch ein leer stehender Baumarkt in Altona wird belegt“, weiß Dornquast.
Er hat Dienstagmorgen die Bergedorfer Halle besichtigt: „Wir müssen die Wasserinstallation durchspülen und die Sprinkler-Anlage checken, Strom ist da, und das Dach ist dicht.“
Flüchtlinge kommen teils aus Zeltlagern
Der Platz soll für 600 Betten reichen. Sie werden in 30er-Parzellen aufgestellt. „Wir werden wohl Flüchtlinge aus Zelten und aus den Messehallen aufnehmen“, so der Bezirksamtsleiter, der Sanitär-Container auf dem Parkplatz aufstellen lässt. Eine Produktionsküche soll das Essen anliefern.
Insgesamt leben dann nächste Woche etwa 2500 Flüchtlinge im Bezirk Bergedorf, dazu 200 Minderjährige. Aber wie bereits berichtet, „sind wir angehalten zu prüfen, bis zu 3000 Menschen auf acht Hektar am Gleisdreieck unterzubringen. In Containern fänden dort etwa 3000 Menschen Platz, lieber aber würden wir bis Ende 2016 Wohnungen bauen“, sagt Dornquast.
Auch Container auf dem Parkplatz geplant
Aber auch für die Kurt-A.-Körber-Chaussee sind schon Container bestellt: Auf dem Parkplatz könnten weitere 100 Flüchtlinge untergebracht werden, rechnet Dornquast.
Anwohnerinformation am Mittwochabend
Er lädt mit der Innenbehörde und dem Betreiber fördern & wohnen für Mittwochabend, 18 Uhr, zu einer Info-Veranstaltung im „Zeighaus“ der Stadtteilschule Bergedorf am Ladenbeker Weg 13 ein. Entsprechende Flyer werden heute Morgen in die rund 1500 Briefkästen der Anwohner verteilt.
Hilfsbereite Bergedorfer werden gebeten, Sachspenden weiterhin für das Zentrallager in den Messehallen zu sammeln. In Bergedorf wird es voraussichtlich erst im November eine Kleiderkammer geben, in drei ausgedienten Containern am Ladenbeker Furtweg.