Der Mann soll Welpen illegal nach Deutschland gebracht und dann über das Internet verkauft haben: Die Polizei ermittelt insgesamt gegen zwei Männer und zwei Frauen, in deren Wohnungen mehrere Jungtiere sichergestellt wurden.

Hamburg. Eigentlich wollte sich die Hamburgerin nur einen Hund zulegen. Geimpft, entwurmt und gechipt sollte er sein. Doch nachdem sie sich im Internet für einen Chihuahua-Welpen aus angeblicher Privatzucht entschieden hatte und ihn abholen wollte, wurde sie stutzig - und informierte die für Tierschutzdelikte zuständige Wasserschutzpolizei.

Anstatt seriöser Unterlagen für den Hund hatte der 29 Jahre alte Verkäufer der Frau nämlich polnische Papiere in die Hand gedrückt, die die 36-Jährige nicht überprüfen konnte. Als sie Rat bei einer Tierärztin einholte, erhärtete sich der Verdacht, das Tier könne illegal nach Deutschland eingeführt worden sein. Die Frau erstattete Anzeige bei der Wasserschutzpolizei.

Nach ersten Ermittlungen gerieten zwei Männer und zwei Frauen im Alter von 24, 29, 60 und 62 Jahren ins Visier der Polizei. Sie werden verdächtigt, Welpen verschiedenster Rassen illegal nach Deutschland gebracht und hier über das Internet angeboten zu haben. Offenbar verendeten mehrere ihrer Welpen schon kurz nach dem Verkauf bei ihren neuen Besitzern. Einige Babys waren wohl viel zu früh von ihrer Mutter getrennt worden. Die Staatsanwaltschaft verschaffte sich Durchsuchungsbefehle für die Wohnungen der Beschuldigten.

Am Donnerstag, 4. Dezember, betraten Beamte der Wasserschutzpolizei gemeinsam mit zwei Amtsveterinären die Wohnungen der Deutsch-Kasachen in Allermöhe und Bergedorf. Sie entdeckten acht französische Bulldoggen-Welpen und zwei ältere Tiere dieser Rasse, außerdem fanden sie Heimtierausweise, mehrere Hundert Ampullen mit Veterinärmedizin und 5000 Euro. Während die Beamten eine der Wohnungen durchsuchten, versuchte der 29-Jährige, Beweismittel zu vernichten: Er versenkte einen Laptop in einer mit Wasser gefüllten Badewanne. Die Beweise wurden sichergestellt, die Hunde in die Obhut des Hamburger Tierschutzvereins übergeben. Ein Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes nach dem Tierschutzgesetz wurde eingeleitet.