Ochsenwerder (wi). Wenn es darauf ankommt, ist auf die Marschländer Verlass. So auch gestern Nachmittag, als Pröpstin Dr. Ulrike Murmann Pastor Andreas Meyer-Träger in sein Amt einführte.
Die St.-Pankratius-Kirche bot kaum noch einen freien Platz. Etwa 500 Menschen aus dem Marschendorf - darunter auch Gesangvereine, Schützen, Feuerwehren, Landfrauen und die Polizei - zeigten ihrem neuen Pastor: Wir wollen dich, wir stehen hinter dir.
"Die Wege des Herrn sind unerforschlich", sagte die Pröpstin und spielte darauf an, dass weder sie noch Meyer-Träger vor ein paar Jahren gedacht hätten, dass er einmal "eine Leidenschaft für die Marschlande entwickeln" würde. Er verstehe es, in verständlicher Sprache von Gott zu erzählen - "nicht zu trocken, lieber kernig, mit einer Prise Humor", sagte Murmann. "Deine Klarheit, dein Humor - das schätzt man sehr."
Davon gab Meyer-Träger gleich eine Kostprobe. Denn er sei offenbar durch einen Schreibfehler hier gelandet. Er habe ausdrücklich um eine Gemeinde gebeten, die er mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen könne und wollte zum Beispiel nicht in die Vier- und Marschlande. "Das 'nicht' muss irgendwie untergegangen sein", sagte der neue Pastor schmunzelnd. Er appellierte an seine Gemeinde, Vertrauen zu haben, zu glauben und zu beten für diejenigen, die es nicht können.
Die feierliche Einführung mit Kantorei und Marschländer Posaunenchor klang mit einem geselligen Empfang - ebenfalls in der Kirche - aus.