Bergedorf. Seit 25 Jahren unterrichtet der aus Polen stammende Künstler Jan de Weryha Bildhauerei an der Bergedorfer Volkshochschule. Viele Teilnehmer bleiben über Jahre dem Bildhauerkurs treu.

Er ist als Künstler längst international bekannt, stellt seine Werke in namhaften Galerien und auf renommierten Kunstfestivals aus, setzt als Bildhauer prestigeträchtige Aufträge – wie das Bergedorfer Mahnmal für Zwangsarbeiter – für öffentliche Plätze um. Dennoch steht der Bergedorfer Jan de Weryha regelmäßig in den Räumen der Volkshochschule und führt dort Anfänger in die Bildhauerei ein – und das seit nunmehr 25 Jahren. „Jeder hat sein kreatives Potenzial – das zu wecken, ist meine Motivation“, erklärt Jan de Weryha.

„Den Kunstsinn der Anderen zu schärfen ist genauso interessant“

Für den 63-jährigen freischaffenden Künstler ist es eine Selbstverständlichkeit, dass er seine Erfahrung als Bildhauer auch weitergibt, nicht nur an Kunststudenten, sondern auch an neugierige Laien. „Ich möchte den Menschen den Blick vor allem auch für abstrakte Kunst öffnen.“ Den Kunstsinn zu schärfen sei eine genauso interessante Aufgabe, wie der Drang, selbst Kunst zu schaffen.

Auf viele seiner Volkshochschüler ist der Funke längst übergesprungen. „Einige der Kursteilnehmer sind schon seit vielen Jahren dabei, stellen heute selbst ihre Objekte aus und verkaufen diese sehr gut“, schildert Weryha nicht ohne Stolz. Andere schnupperten nur mal rein in die Bildhauerei. „Es gibt Teilnehmer, die einfach nur neugierig sind oder einmal eine für sie neue Werktechnik ausprobieren wollen.“

Wichtig: das dreidimensionale Denken im Raum

Dabei stehe die Technik gar nicht im Vordergrund. Erst einmal müssten die Anfänger das räumliche Denken lernen. „Wir Bildhauer arbeiten nicht flächig, sondern immer im Raum.“ Eine weitere Schwierigkeit sei die Wirkung der Proportionen. „Die Teilnehmer müssen sich vorstellen, dass ihre kleinen Modelle auch mehrere Meter hoch auf einem Marktplatz stehen und der Betrachter auf Augenhöhe um das Objekt herumgehen kann.“ Dafür setzt Weryha in den Kursen auch moderne Computersimulationen ein.

Der aus Polen stammende Bildhauer arbeitet an der Volkshochschule mit Holz, Stoff, Pappe, Gips, Federn – nur selten mit Steinen wie Marmor. Es wird das Fertigen von Negativformen und der Guss von Skulpturen geübt.

Die nächsten Bildhauerkurse beginnen in der VHS-Bergedorf am 9. April und gehen, jeweils freitags, über zwölf Wochen (60 Unterrichtsstunden). Der Kursus kostet 196 Euro. Infos und Anmeldung unter Telefon: (040) 428 86 84-0 oder www.workshop-kunst-hamburg.de .