Neue Serie: Die Bergedorfer Bürgerhäuser

Sie haben sich bei der Baby-Massage kennengelernt, sagen Christina Klitzke und Kerstin Reines. Jetzt treffen sie sich jeden Donnerstag im KulturA, genießen Nudel-Auflauf und leckeren Kaffee, während die Kleinen durch die Spiele-Ecke krabbeln.

Die größere Tochter übt unterdessen im Saal eine galante Drehung: "Wir proben für den Bergedorfer Kindertag am 7. Juni", sagt Ballett-Lehrerin Barbara Schmidt, die hier an der Otto-Grot-Straße 90 bereits seit 1998 zwei Gruppen betreut und es liebt, wenn sich Vier- bis Sechsjährige im rosafarbenen Tutu bewundern.

Das Kulturprogramm ist der Schwerpunkt von Hausleiterin Stefanie Schreck, die Konzerte, Feste, Flohmärkte, den Brunch mit Live-Musik und Theaterprojekte plant. Allein zum "KarnevAllermöhe" kommen jedes Jahr bis zu 600 verkleidete Kinder. "Ich bin im Hamburger Kinder-Theaterring, da tauschen wir uns über die Ensembles und Preise aus", erzählt Schreck. Ein Kindertheater aus Dresden etwa könne nur kommen, wenn fünf Aufführungen in Hamburg möglich seien. Und selbst wenn 90 Kinder zur Vorstellung kämen, gehe es nicht ohne Zuschuss: "Ohne den Topf für Kultur-Sondermittel müssten wir neun statt vier Euro Eintritt nehmen."

Innerhalb einer Woche kommen gut 300 Erwachsene und ebenso viele Kinder ins Haus. Mal wollen Leute bloß Plakate aufhängen, mal fragen sie nach Deutsch-Kursen. "Oder sie haben familiäre Probleme. Dann kann ich gut an das Kinder- und Familienzentrum im ersten Stock verweisen", sagt Stefanie Schreck.

Ein "echter Hammer" sei das afghanische Frauenfest gewesen. "300 Frauen und 200 Kinder haben zu ohrenbetäubendem Elektro-Pop getanzt", erinnert sich die Leitern.

* Morgen an dieser Stelle: "Haus brügge" in Lohbrügge.