Bergedorf. Am Eröffnungstag waren es bereits rekordverdächtige 4000 Besucher, am Sonntag noch mehr, die Bergedorfer Bautage haben sich zu dem Publikumsmagneten im Hamburger Südosten entwickelt.

Ob Bauwillige, Menschen, die nach einer Kauf-Immobilie Ausschau halten, oder Hausbesitzer, die an Renovierung oder Modernisierung denken - die 13. Bautage boten für jeden etwas.

"Angesichts der herrschenden Kälte denken zahlreiche Besucher an ihre persönliche Energiewende", was Bezirkshandwerksmeister Christian Hamburg zur Eröffnung äußerte, erwies sich als wichtiges Thema. Obwohl diverse Entscheidungen zur energetischen Gebäudesanierung derzeit politisch blockiert sind, bedauerte Fritz Schellhorn: "Tatsächlich ist es aber weiterhin besser, in eine moderne Heizung und Wärmedämmung zu investieren, als Geld für 0,3 Prozent auf der Bank liegen zu lassen."

Der Innungsobermeister der Sanitärbetriebe hatte den Part der Handwerkskammer Hamburg übernommen, führte Offizielle und Gäste durch die bereits gut besuchten Zelte. Gudrun Stephan, seit Beginn organisatorischer Mittelpunkt der Bautage, durfte sich bereits Samstagvormittag über die Resonanz freuen. Immer wieder fragten Aussteller nach, wann sie sich für 2014 anmelden können. "Bergedorf, sein Umfeld und diese qualitativ hochwertige Leistungsschau, das passt", befand die Festivitas-Chefin.

Viel gefragt waren technische Neuerungen und maßgefertigte Einrichtung. Auch auf kritische Fragen gab es fundiert Auskunft. So erläuterte Herbert Scheel (Scheel Elektrotechnik) geduldig die Technik der Photovoltaik wie auch Kürzungen der staatlichen Förderungen. "Angesichts sinkender Einspeisevergütung für Ökostrom spielt der Eigenverbrauch eine wachsende Rolle." Stromerzeugung mit Hilfe der Sonne bleibe für Hausbesitzer lukrativ, "besonders wenn mit dem gewonnenen Strom etwa eine Wärmepumpe betrieben wird, um Brauchwasser zu erwärmen oder das Haus zu heizen".

"Viele Menschen überlegen, ob ihr Geld auf der Bank noch sicher ist", sagt Hildegard Pagenkopf von Pagenkopf Bauelemente (Ahrensburg). Mancher komme zu dem Ergebnis, lieber zu investieren, "entweder in ein Terrassendach oder auch darin, ein vorhandenes Dach zum Wintergarten auszubauen".

Neben Fragen nach Dämmwerten und Kosten für eine verbesserte Gebäudehülle musste René Schneider (Fassaden Schneider) immer wieder erläutern, wie sicher die von ihm verbauten Dämmfassaden sind. "Wir verbauen kein Styropor, unsere Dämmung aus Polyurethan-Hartschaum mit Klinkerverblendung ist absolut unbrennbar." Qualität hat ihren Preis, er beträgt im Schnitt 200 Euro den Quadratmeter, komplett samt Gerüsten und Montage.