Lanken. Wo früher Panzer der Bundeswehr zu Schießübungen und Manövern aufgefahren sind, wird schon bald sauberer Ökostrom erzeugt: Auf dem früheren Bundeswehr-Gelände nördlich des bestehenden Gewerbegebietes, soll am Montag der erste Spatenstich für den zweitgrößten Solarpark Schleswig-Holseins gefeiert werden.

„Das Projekt ist deutschlandweit von der Größe her in den Top 10“, weiß Dieter Hamann, Prokurist der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFL) des Kreises.

Die WFL hat das 50 Hektar große Grundstück an den Investor verkauft. Die Fläche entspricht etwa 70 Fußballfeldern. Sie ist damit größer als das Areal des in einem ersten Bauabschnitt von Firmen besiedelten Gewerbegebietes.

Die Idee für den Solarpark hat die WFL entwickelt. Ursprünglich sollte hier der Logistikpark entstehen. Doch in der Zeit der Wirtschaftskrise hatte das Interesse an Gewerbeflächen in Lanken deutlich nachgelassen. Realisiert wird der Solarpark unter Federführung der „juwi Solar GmbH“ aus Wörrstadt (Rheinland-Pfalz). Das Unternehmen kümmert sich in ganz Deutschland um Solar-Projekte, unter anderem um das „Bürgersolardach“ in Büchen.

Nach Informationen unserer Zeitung wird auf dem Gelände am „Färberweg“ eine Solaranlage mit einer Modulfläche von rund 135.000 Quadratmetern gebaut. Mehr als 41.000 Solarmodule produzieren dann aus der Kraft der Sonne Öko-Strom für mehr als 5600 durchschnittliche Haushalte. Damit wäre der Solarpark der zweitgrößte im nördlichsten Bundesland. Zum Vergleich: Die Strommenge, die das stillgelegte Atomkraftwerk Krümmel geliefert hatte, reichte für drei Millionen Haushalte mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden.

Knapp 14.000 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) werden durch den Solarpark vermieden. „Solarstrom ist ein zentraler Baustein einer umfassenden Versorgung mit erneuerbaren Energien. Ohne Fotovoltaik-Freiflächenanlagen ist die Energiewende hin zu einer Stromversorgung, die zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien erfolgt, nicht möglich“, sagt juwi-Vorstand Fred Jung.

Für Kritik sorgt das Vorhaben in Lanken allerdings, weil dafür ein großes Mischwaldgelände gerodet wurde. „In einer Nacht- und Nebel-Aktion“, meint Manfred Rohde, Rechtsanwalt aus Ratzeburg, den Spaziergänger eingeschaltet hatten. Gefällt wurde nach Ablauf der zulässigen Frist.