Bergedorf. Das derzeit auf Eis liegende Projekt eines grünen Logistikparks an der Autobahnabfahrt Bergedorf lässt die Politik nicht ruhen:
Galt bislang die Parole, Ruhe zu bewahren und abzuwarten, bis die im Plangebiet entdeckte, streng geschützte Tellerschnecke dem Projekt endgültig den Garaus macht, wird sich nun Bergedorfs Stadtplanungsausschuss erneut mit Alternativen befassen.
Auslöser war ein Vorstoß der CDU-Bezirksfraktion, der zugleich eine Abkehr vom Gemeinschaftsprojekt der früheren Schwarz-Grünen Koalition in Hamburg bedeutet: Statt das Terrain zwischen A 25, Curslacker Neuer Deich und Brookdeich für Logistik zu überplanen, möchte die Union es jetzt für mittelständische Unternehmen oder Handwerksbetriebe vorsehen. Dabei solle zugleich geprüft werden, das Vorkommen der geschützten zierlichen Tellerschnecke auszuklammern.
Diesem Ansatz mögen die anderen Bezirksfraktionen jedoch nicht folgen. Die FDP etwa will keinerlei Planungen, die die Kleingärten in dem Gebiet gefährden. "Die Hamburger Auslegung zum Naturschutz macht zudem eine Umsiedlung der Tellerschnecke unmöglich, wenn man die Regeln denn umsetzt", sagt FDP-Fraktionschef Ernst Mohnike.
Der von der CDU geforderte Beschluss ohne vorherige Klärung, was mit dem Tellerschnecken-Areal und damit der Verkehrsanbindung eines neuen Gewerbegebietes wird, erscheint der SPD allzu verwegen. "Wir brauchen ein vernünftiges Konzept, gerade auch zur Erschließung", mahnt Werner Omniczynski: "Klammern wie das Tellerschnecken-Areal aus, bliebe für Teilflächen nur eine Erschließung durch die Luft."
Bergedorfs GAL-Fraktion fordert dagegen, "weiterhin die Beine hochzulegen", sagt Nicolai von Podlewski: "Wenn der CDU-Antrag so von uns beschlossen würde, würde uns Hamburg doch zwingen, im Bezirk gleich nach neuen, für Logistik geeigneten Flächen zu suchen."
"Wir können doch keine Erschließung aus der Luft planen"
Werner Omniczynski (SPD)