Lohbrügge. Für 30 Millionen Euro sollen das Gymnasium Lohbrügge und die Stadtteilschule Lohbrügge ausgebaut werden. Erster Bauabschnitt wird das gemeinsame Forum sein: Eine Mensa, in der gleichzeitig 400 Schüler essen können.
Für die beiden Schulleiter vom Binnenfeldredder wird ein großer Traum wahr: „Endlich werden die Baulichkeiten den pädagogischen Bedürfnissen unserer Schüler angepasst“, sagen Michael Koops (GyLoh) und Thorsten Schumacher (Stadtteilschule). Sie hoffen, dass Schulbau Hamburg möglichst in den nächsten Wochen den europäischen Architekten-Wettbewerb auslobt. Dann könnten schon im Februar kommenden Jahres erste Vorschläge eingehen, möglichst Anfang 2013 soll der große Lohbrügger Schul-Neubau beginnen.
Und darauf haben schon einige Generationen gewartet, denn das Gymnasium war bereits 1970 – ein Jahr nach seiner Eröffnung – zu klein. Ausgelegt für ursprünglich 700 Schüler, wollen hier heute 1150 Schüler Abitur machen. Schulsenator Ties Rabe (SPD) will künftig sechs Parallelklassen einschulen, damit wird das GyLoh das größter aller 61 Gymnasien der Stadt.
Auch für die bald 1000 Stadtteilschüler herrscht akute Raumnot, nicht erst seitdem sie eine eigene Oberstufe haben. Vor allem fehlt eine große Zweifeld-Turnhalle – immer wieder musste ausgewichen werden, wurde an der Leuschnerstraße und An der Twiete Sport unterrichtet.
Jetzt also kommt der große Wurf, den auch die Elternräte stets gefordert haben: Etwa 30 Millionen Euro soll der Umbau kosten. Nicht mehr energetisch sanierbare Klassentrakte werden abgerissen, rund 8700 Quadratmeter Neubau sind zu erstellen – barrierefrei und energiesparend. Manche Wünsche sind unterschiedlich, so setzt die Stadtteilschule auf eher kleinere Klassenräume in Lernhäusern für jeden Jahrgang, dazu jeweils 130 Quadratmeter freie Lernfläche. Für das Gymnasium sind etwa 70 Quadratmeter große Klassenräume angedacht, auch mit flexiblen Trennwänden, um moderne Arbeitsformen in Gruppen zu ermöglichen. Hinzu sollen kleinere Besprechungsräume für die 90 Lehrer kommen.
Der Clou im ersten Bauabschnitt wird das gemeinsame Forum sein: Eine Mensa, in der gleichzeitig 400 Schüler essen können, die zudem bis zu 800 Menschen aufnehmen kann und als Aula dient. Hier werden künftig Einschulungen und Abitur-Entlassungen gefeiert, Konzerte, Theater und Modedesign auf die Bühne gebracht.
Die Vorgaben für die Architekten sind schon jetzt sehr detailliert: Fünf Quadratmeter Pausenhof stehen jedem Schüler zu. Das ganze Ensemble soll harmonisch wirken, aber die unterschiedlichen Schulformen erkennen lassen. Für die sechsköpfige Jury sind unter anderem Bezirksamtsleiter Arne Dornquast und Oberbaudirektor Prof. Jörn Walter vorgeschlagen. Sie sollen im April entscheiden, welchen Entwurf sie favorisieren. Dem Sieger des Architekten-Wettbewerbs winkt ein Preis in Höhe von 25?000 Euro.