Bergedorf. Die Feuerwehr musste von der Drehleiter aus ein Fenster einschlagen, um sich Zugang zum zweiten Stock zu verschaffen: Ein Brand im Labor der Lebensmittelprüfer SGS am Weidenbaumsweg sorgte in der Nacht auf Sonntag für einen Großeinsatz.
Etwa 30 Retter von den Berufsfeuerwehren Bergedorf und Billstedt sowie der Freiwilligen Feuerwehr Nettelnburg waren von 23.45 bis etwa 1.30 Uhr überwiegend unter Atemschutz im Einsatz.
Sie waren über die automatische Brandmeldeanlage gerufen worden. Betroffen war ein Chemielabor, in dem erheblichen Mengen an Lösungsmitteln gelagert werden.
Als die Rettungskräfte eintrafen, kam ihnen ein 42-jähriger Mitarbeiter aus dem Gebäude entgegen. Der Mann im weißen Kittel informierte die Feuerwehr, dass ein Versuchsaufbau mit einer brennbaren Flüssigkeit außer Kontrolle geraten war. Während sich der Wandsbeker nur eine Brandblase am Finger zugezogen hatte, stand zu diesem Zeitpunkt bereits die Einrichtung des betroffenen Labors in Flammen. Auch große Teile der Lüftungsanlage waren betroffen. Die Feuerwehr ging mit mehreren Trupps unter Atemschutz ins Gebäude und brachte die Drehleiter in Stellung. Gelöscht wurde mit zwei C-Rohren. Anschließend mussten große Teile der Dach- und Wandverkleidungen entfernt werden, um alle Brandnester zu entdecken.
Menschen kamen bei dem Feuer nicht zu Schaden. Die genaue Ursache stand gestern noch nicht fest. Zur Schadenshöhe wollte sich die SGS-Geschäftsleitung ebenso wenig äußern wie zu den Folgen des Vorfalls. Es gilt allerdings als sicher, dass die Kosten im sechsstelligen Bereich liegen.
Die SGS Germany GmbH gehört zum weltweit tätigen SGS-Konzern mit Sitz in Genf in der Schweiz. Nach eigenen Angaben ist die 2600 Mitarbeiter starke und 37 Niederlassungen große Gruppe Weltmarktführer in den Bereichen Prüfen, Testen, Verifizieren und Zertifizieren. Der Standort Bergedorf ist dabei spezialisiert auf Lebensmittelkontrolle im Auftrag großer Hersteller wie Ferrero.