Bergedorf. Gunter Gabriel lebt seit Jahren auf einem Hausboot, meist im Harburger Binnenhafen. Auch auf dem Eilbekkanal findet sich eine Handvoll derartiger Behausungen. Der große Wurf steht in Hamburg aber noch aus:
Leben auf dem Wasser ist inzwischen zwar durchaus gewünscht, allein die Realisierung kommt nicht so recht voran. Das ist in Bergedorf nicht anders.
Obwohl Teile des Schleusengrabens als mögliche, zudem malerische Liegeplätze auserkoren sind, und es auch vereinzelte Anfragen potenzieller Interessenten gab, kam es bislang zu keinem Vertragsabschluss. Dies geht aus der Antwort des Bezirksamtes auf eine Große Anfrage der Linksfraktion hervor.
Ihr Vorstoß, ob statt eines Verkaufs der Liegeplätze auch eine Verpachtung möglich ist, geht jedoch ins Leere: Der Verkauf von Wasserflächen komme aus wasserwirtschaftlichen Gründen überhaupt nicht in Betracht, stellt das Bezirksamt klar. Die Kosten für die "Überlassung der Wasserfläche betragen fünf Euro pro Quadratmeter überdeckter Wasserfläche und Jahr". An den im Schnitt 1000 Euro Pachtkosten im Jahr kann es also nicht liegen, dass bislang keine Hausboote am Schleusengraben-Ufer festgemacht haben.
"Auf dem Schleusengraben und in die Dove-Elbe hinein bis zur Werft in Allermöhe ist bestimmt Platz für zehn bis zu 15 Hausboote, je nach Größe", sagt Peter Gabriel (SPD), Vorsitzender des Bergedorfer Stadtplanungsausschusses. Hatte es zuerst in der Hansestadt noch Überlegungen gegeben, bestimmte schwimmende "Häuser" vorzugeben, dürfen es heute richtige Hausboote sein. "Wir haben auf enge Festlegungen verzichtet", betont Gabriel. Er favorisiert "richtige Hausboote, manche moderne Entwürfe sind doch eher Einfamilienhäuser auf Pontons". Was fehlt, sind die Wasserfans, die das nötige "Kleingeld" für ein Hausboot mitbringen.