Bergedorf. Das Grün der mehrere Hundert Quadratmeter großen Fläche ist löchrig. Die kahlen Stellen aus vertrockneter Erde darauf sind unübersehbar. Selbst die bunten Blumensträuße, die auf den Metallplatten der etwa 80 Grabstellen stehen, machen den Eindruck der Verwahrlosung nicht wett.
„Das ist kein passender Ort, um ewige Ruhe zu finden“, sagt Hans-Uwe Nicolaisen. Auf dem „Feld 78“, einer Fläche für halb-anonyme Bestattungen, liegt seit 2006 seine Frau begraben. „Damals sah es hier schon schlimm aus“, erinnert sich der Witwer. Doch die Friedhofsverwaltung versprach, hier würde sich bald einiges ändern. „Mittlerweile sieht es nur noch schlimmer aus“, berichtet der 75-Jährige.
Etwa 500 Euro bezahlten Klaus und Rudi Trenkner für das einen Quadratmeter große Rasengrab, in dem seit 2004 ihre Mutter ruht. „Hier wimmelt es nur so vor Maulwürfen“, beschwert sich Rudi Trenkner (67). Auch dagegen würde die Friedhofsverwaltung nichts tun, lediglich die Hügel von Zeit zu Zeit plattwalzen.
„Vor ein paar Wochen wurde hier Mutterboden aufgeschüttet“, erinnert sich Ingrid Liesegang, deren Mann hier seit eineinhalb Jahren seine Ruhestätte hat. Damals wurde wohl auch Rasen ausgesät, fügt Lieselotte Krause hinzu. „Bloß gegossen hat den keiner.“
Dass das „Feld 78“ in diesem Jahr überarbeitet wurde, bestätigt auch Madeleine Reinhold von der Grünbauabteilung. „Die Unebenheiten wurden ausgebessert und Rasen wurde ausgesät“, sagt sie. Nun müssten die Samen keimen, dann würde das Grün aus dem Boden schießen.
„Wir wollen nur, dass es hier ein bisschen gepflegter ist“, sagt Nicolaisen. Auf anderen Rasengräbern in Ohlsdorf, Öjendorf ginge das doch auch.